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Ein Blauer Russe als bester Rammler des Vereins

Von ANDREAS BÜRKNER 09.11.2009, 16:25

WEDDERSLEBEN/MZ. - Im Gegensatz zu anderen Vereinen arbeiten dort die Züchter verschiedener Arten unter einem Dach. "2008 konnten wir schon das 60-jährige Bestehen des Vereins feiern", blickt der Vorsitzende Sebastian Klese noch mit leuchtenden Augen auf die tollen Jubiläumsfeiern vom Vorjahr zurück.

Doch sich auf den Lorbeeren ausruhen gilt nicht für die Freunde des aufwendigen Hobbys. Auch im Jahr nach dem Jubiläum erwies sich die Wedderslebener Schau als Zuschauermagnet, mussten sich die Besucher in den Gängen zwischen den Käfigen manchmal sogar durchdrängeln. "Auch die Qualität kann sich in diesem Jahr wieder sehen lassen", konstatierte Preisrichter Fritz Drüen bei der Präsentation der Tiere in der alten Turnhalle des Dorfes.

Allerdings spiegelte sich diese nur bedingt in den Ergebnissen bei den Hühnern und Tauben wider, denn die Besten unter den 70 Tauben sowie 84 großen oder Zwerghühnern bekamen höchstens 96 Punkte, gleichzusetzen mit einer "hervorragenden" Bewertung. "Auch wegen der Anzahl der Tiere", erläuterte Klese das Reglement, "konnte nur ein Preisrichter mit dieser Aufgabe betraut werden." Doch um ein "vorzüglich" vergeben zu können, die höchste Wertung, müssten laut Vorschrift mindestens zwei ihr Urteil über die Qualität der Tiere fällen.

Die Gewinner der stattlichen Anzahl an verschiedenen Preisen wird dies weniger gestört haben, holte doch der Vater des Vereinschefs, Peter Klese, mit einem Vorwerkhahn den Ehrenpreis des Kreisverbandes, während der Neinstedter Roland Schmidt mit seinem Brahma den besten Hahn vorweisen konnte. Für eine faustdicke Überraschung sorgte allerdings Nachwuchszüchterin Emily Zedschak aus Hoym, die den Titel der besten Henne mit ihrem Zwergvorwerk absahnte.

Immerhin sieben Tauben erhielten diesmal die bestmögliche Beurteilung "hervorragend". Doch auch wenn sie noch so schön aussahen und gurrten, die gefiederten Schönheiten und ihre Besitzer hatten in diesem Jahr keine Chance auf den Kreisverbands-Ehrenpreis. "Dieser Titel wird im jährlichen Wechsel zwischen den Hühner- und Taubenzüchtern vergeben", bedauert Klese, "in ungeraden Jahren sind eben die Hühner dran".

Gleich zweimal wurden sowohl Tauben des Neinstedters Thomas Gerbothe als auch von Dieter Schmischke aus Weddersleben damit honoriert. Waren es bei Letzterem orientalische Mövchentauben Blondinette als schwarz gesäumt und blau, so überzeugten Amsterdamer Kröpfer in weiß und blau von Gerbothe die Jury.

Größter Beliebtheit erfreuten sich bei den Besuchern neben der attraktiven Tombola und der freundlichen Bewirtung wieder die weit über hundert Kaninchen. Gleich viermal vergaben die Begutachter ein "vorzüglich" an die fellgekleideten Mümmelmänner. Als König unter den Züchtern der Langohren bekam der einheimische Wolfgang Fiedler den Kreisverbands-Ehrenpreis mit seinem schwarzen Weißgrannen.

Hans-Jürgen Fieber, der langjährige Vorsitzende des Wedderslebener Kleintierzuchtvereins, sicherte sich mit einem "Blauen Russen" den Sieg in der Wertung des besten Rammlers. Auch die beste Häsin stammte aus der Wedderslebener Zucht: Hans Penzler erhielt diese Würdigung für seine Zuchterfolge, dessen schwarzes Lohkaninchen ebenso wie die anderen Preisträger mit dem Prädikat "vorzüglich" bewertet wurde. Als bester Gast erwies sich Heinz Lucke aus Thale mit schwarzen Lohkaninchen, während ein grauer Zwergwidder dem Quedlinburger Kurt Zwicker den großen Ehrenpreis des Gastgebers einbrachte.