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Neue Trasse wächst Die Vossbrücke über die Bode in Quedlinburg ist derzeit wegen Sanierungsarbeiten gesperrt

Wie der Stand der Arbeiten ist und wann die Freigabe erfolgen kann.

Von Petra Korn Aktualisiert: 03.11.2021, 14:32
Aiko Fincke (l.) und Francis Machemehl montieren die neue Kabeltrasse unter der Vossbrücke.
Aiko Fincke (l.) und Francis Machemehl montieren die neue Kabeltrasse unter der Vossbrücke. Foto: Korn

Quedlinburg/MZ - Die alte Kabeltrasse ist bereits abgebaut, die neue wächst jetzt: Die Sanierungsarbeiten an, genauer unter der Vossbrücke in Quedlinburg gehen voran. „Ich denke, dass wir Mittwochabend fertig sind“, sagt Aiko Fincke, Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik.

Er gehört zu den Mitarbeitern im Bereich Netzbetrieb Strom der Stadtwerke Quedlinburg, die die Arbeiten ausführen. Quasi zwischendurch, „so, wie wir es einfügen können“, erklärt Aiko Fincke und erläutert: „Wir müssen auch das Tagesgeschäft am Laufen halten.“ Daher habe auch der eigentlich schon für die vergangene Woche geplante Start der Arbeiten der Stadtwerke-Mitarbeiter an der Brücke verschoben werden müssen, weil zunächst Sturmschäden zu beseitigen und mehrere Störungen im Stromnetz zu beheben gewesen seien.

Letzte Erneuerung vor 25 Jahren

Aktuell aber läuft es am Bauwerk über die Bode zwischen Rathenau- und Amelungstraße. Die Brücke - ein beliebter Weg, um aus Richtung Bahnhof und Bushaltestellen auf die andere Seite des Flusses und auch zu hier gelegenen Arztpraxen zu gelangen - ist wegen der Sanierung voll gesperrt. Erforderlich geworden war diese, weil die Kabeltrasse extrem verrostet war. In der Trasse, die zuletzt vor etwa 25 Jahren erneuert wurde, werden ein Mittelspannungskabel der Stadtwerke, ein Straßenbeleuchtungskabel - dafür ist die Stadt zuständig - und ein Rohr der Telekom für eine Leitung unter der Brücke hindurchgeführt.

Der Zustand der alten, aus verzinktem Stahl bestehenden Trasse erschwerte auch die Demontage. So zerbröselten die Trassenteile selbst förmlich - „wenn man sie angefasst hat, sind sie zerfallen“, beschreibt Francis Machemehl, Elektroniker für Betriebstechnik im Netzbetrieb Strom der Stadtwerke. Hingegen waren die alten, ebenfalls verrosteten Halterungen nur schwer zu lösen: „Die Schrauben waren auch verrostet“, erklärt Francis Machemehl. „Die Abrüstung war schon ziemlich schwierig.“

Super Vorarbeit von den Gerüstbauern aus Thale

Inzwischen sind die Reste der alten Trasse beräumt, die alten Halterungen abgenommen und auf der gesamten Brückenlänge neue über ein Klemmsystem an dem Bauwerk verschraubt. Nun werden Stück für Stück die neuen drei Meter langen, 30 Zentimeter breiten und etwa 20 Kilogramm schweren Trassenteile auf die neuen Träger unter der Brücke gelegt und über Verbundstücke miteinander verschraubt. Ist das erfolgt, werden die Kabelbinder wieder durchtrennt, mit denen Strom- und Straßenbeleuchtungskabel sowie Telekom-Leitungsrohr provisorisch hochgebunden sind, um Arbeitsfreiheit zu haben.

Die Arbeiten unter der Brücke, sagen Aiko Fincke und Francis Machemehl, seien nicht alltäglich. „Aber die Gerüstbauer aus Thale haben Super-Vorarbeit geleistet. Das macht es für uns viel einfacher“, fügt Aiko Fincke hinzu. Das Hängegerüst sei so gebaut worden, dass es eine gute Arbeitshöhe biete.

Sobald die Stadtwerke-Mitarbeiter mit der Erneuerung der etwa 28 Meter langen Kabeltrasse fertig sind, soll das Gerüst wieder abgebaut werden. So hatte es Mario Schmidt, Netzmeister Strom bei den Stadtwerken, zu Beginn der Arbeiten angekündigt. Dann soll die denkmalgeschützte Brücke wieder frei gegeben werden, die Anfang des 20. Jahrhunderts gebaut und 1927 nach dem bis zu diesem Jahr in Quedlinburg amtierenden Stadtbaurat Max Voss benannt wurde. Die Gesamtkosten für die Arbeiten in Höhe von 8.000 Euro teilen sich die Stadtwerke und die Stadt Quedlinburg.