Brand in Ballenstedt: Brand in Ballenstedt: Dach der Schlosskapelle steht in Flammen

Ballenstedt - Vor dem Eingangsbereich der Schlosskapelle in der Ballenstedter Bebelstraße flattert am Sonnabend ein rot-weißes Absperrband mit der Aufschrift „Polizeiabsperrung“.

Auf der Rasenfläche neben dem kleinen Gotteshaus liegen zerborstene, teils angekokelte Dachziegel. Bei einem Brand am Sonnabendmorgen ist Kapelle stark beschädigt worden. Nach ersten Schätzungen ist ein Sachschaden von mehreren Zehntausend Euro entstanden, teilte das Polizeirevier Harz mit. Das Feuer war gegen 1.10 Uhr durch einen Bürger bemerkt worden, der die Einsatzleitstelle informierte. Die Ursache des Brandes ist noch unklar.

Das Kapelle ist ein Backsteinbau mit Ziegeldach und nachträglich erstelltem Anbau. Als die ersten Einsatzkräfte der Feuerwehr Ballenstedt/Opperode, die zeitgleich mit den Wehren aus Rieder und Radisleben alarmiert worden waren, vor Ort eintrafen, brannte der Anbau bereits in voller Ausdehnung, und die Flammen hatten bereits auf den Dachstuhl der Kapelle übergegriffen, sagte Holger Kohl, Ortswehrleiter von Ballenstedt und Einsatzleiter.

„Weil Kräfte und Mittel angesichts des Ausmaßes des Feuers nicht ausreichten, wurden weitere Wehren nachalarmiert.“ Wie die Polizei weiter mitteilte, wurde das Dach durch das Feuer stark beschädigt und ist einsturzgefährdet. Im Innenraum der Kirche entstanden Schäden durch die Raucheinwirkung und das Löschwasser. Im Einsatz waren die Feuerwehren Ballenstedt/Opperode, Badeborn, Gernrode, Ermsleben, Meisdorf, Radisleben und Rieder mit insgesamt 74 Kameraden im Einsatz. Vor Ort waren auch Rettungsdienst und Polizei.

Die Löscharbeiten waren gegen 4.15 Uhr beendet. Die Ermittlungen zur Brandursache wurden aufgenommen. Der Brandort wurde beschlagnahmt. Er soll durch einen spezialisierten Kriminaltechniker untersucht werden. Noch in der Nacht waren auch Kreisoberpfarrer Theodor Hering und Klaus Flöter, Pfarrer der Schlosskirchengemeinde, vor Ort. In der Kapelle waren in den vergangenen Jahren zahlreiche Renovierungs- und Sanierungsarbeiten durchgeführt worden.

„Sie war jetzt gerade in einem wirklich guten Zustand“, sagte Theodor Hering. Er zollte den Einsatzkräften der Feuerwehren einen „Riesen-Respekt“: „Sie haben mit großem Aufwand und großer Umsicht alles im Griff gehabt. Hut ab!“ Durch den Brand kann das kleine Gotteshaus vorerst nicht genutzt werden. Der hier für Sonntag geplante Gottesdienst findet um 9.30 Uhr im Johann-Arndt-Haus statt, sagte Klaus Flöter. (mz)