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Baustart in der Reichenstraße Baustart in der Reichenstraße: Bis Ende Dezember ist für den Verkehr alles dicht

Von Petra Korn 06.02.2021, 13:56
Hier werden die Arbeiten beginnen: im ersten Bauabschnitt der Reichenstraße zwischen dem Steinweg und der Straße „Augustinern“.
Hier werden die Arbeiten beginnen: im ersten Bauabschnitt der Reichenstraße zwischen dem Steinweg und der Straße „Augustinern“. Korn

Quedlinburg - Alle Vorbereitungen sind getroffen, die Anwohner mit Schreiben informiert: Am Montag, 8. Februar, soll - so das Wetter es zulässt und der Start nicht doch noch verschoben werden muss - der Ausbau der Reichenstraße in Quedlinburg beginnen. Und der ist umfangreich: Insgesamt investieren die Stadt, der Zweckverband Wasserversorgung und Abwasserentsorgung Ostharz und die Stadtwerke Quedlinburg 1,6 Millionen Euro für die Bauarbeiten, sagt Marion Ehrig, Tiefbauingenieurin bei der Stadtverwaltung Quedlinburg. „Hier wird alles aufgenommen und alles wieder neu hergestellt“, erklärt Thomas Bankert, Oberbauleiter bei der Firma Strabag AG, die hier tätig sein wird.

Projekt in zwei Bauabschnitte aufgeteilt

Gebaut wird in der insgesamt 265 Meter langen Straße in zwei Abschnitten: Los geht es im Bereich zwischen Steinweg und Augustinern. Baustelle - und damit gesperrt - wird aber die gesamte Straße: Im zweiten Abschnitt erfolgen vorbereitende Arbeiten. So wird beispielsweise altes Pflastermaterial benötigt, um es neu einzubauen, erläutert Thomas Bankert.

Mit den Bauarbeiten werden im Auftrag des Zweckverbandes die Schmutz- und Trinkwasserleitungen erneuert und bei Bedarf auch die Hausanschlüsse. Neu gebaut wird ein Niederschlagswasserkanal, der auch der Grundstücksentwässerung dienen wird.

„Baubegleitend finden archäologische Untersuchungen statt“

Die Stadtwerke erneuern die Gas- und Stromleitungen, und im Auftrag der Stadt werden Straße, Gehwege und Straßenbeleuchtung neu gebaut. „Baubegleitend finden archäologische Untersuchungen statt“, sagt Marion Ehrig. Im ersten Bauabschnitt werden eher weniger Funde vermutet, aber im zweiten - weil hier die Stadtmauer entlangführte.

Richtung Kleersstraße geht es bei den Bauarbeiten auch am tiefsten ins Erdreich hinein: bis zu drei Metern, sagt Jörg Rohrberg vom Ingenieurbüro Friedrich, das für die Planung von Straßenbau und Regenwasserkanal verantwortlich zeichnete. Die Planung für die Bereiche Schmutzwasser und Elektro lag in den Händen des Ingenieurbüros Deuter.

Die alten Granitborde sollen wieder verwendet werden

Bis spätestens 23. Dezember sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein - wobei sich die Firma bemühen wird, diese vorzeitig zu beenden, sagt Marion Ehrig. Dann sollen die Fahrbahn und die Gehwege mit Natursteinpflaster - im Bereich der Straße ein Groß-, bei den Fußwegen ein Mosaikpflaster - neu gestaltet sein. Die alten, breiten Granitborde sollen, soweit sie reichen, wiederverwendet und durch andere ergänzt werden.

Straßenbegleitend soll auch künftig ein Parken möglich sein. Zwischen Augustinern und Kleers sollen auf der linken Seite im rechten Winkel zur Fahrbahn insgesamt sieben neue Parkplätze angeordnet werden. Sie liegen dann beidseitig der bereits neu gebauten Trafostation. Die ist bereits im vergangenen Jahr entstanden, damit die Stromversorgung während der Bauzeit gesichert ist, erklärt Mario Schmidt von den Stadtwerken Quedlinburg.

Keine Anwohnerversammlung wegen der Pandemie

Im Zuge der Bauarbeiten werden auch die Stubben bereits gefällter Bäume entfernt. Ein kleinerer Baum direkt im Kreuzungsbereich zum Augustinern muss wegen der erforderlichen Sichtachsen noch weggenommen werden, erklärt Jörg Rohrberg. Es würden in der Reichenstraße auch Ersatz- und Ergänzungspflanzungen vorgenommen. „Das ist mit der Unteren Naturschutzbehörde abgestimmt.“

Eine Anwohnerversammlung hatte wegen der Pandemie nicht stattfinden können; deshalb erfolgten Informationen über Schreiben. „Wir haben auch mitgeteilt, dass die Bürger bei Fragen und Problemen direkt an uns herantreten“, sagt Thomas Bankert.

Zentraler Sammelpunkt für die Mülltonnen

„Es ist logisch, dass eine Baumaßnahme nicht ohne Beeinträchtigungen abläuft.“ Zum Beispiel auch bei der Müllabfuhr: Damit die Anwohner nicht durch die Baustelle laufen müssen, wird die Baufirma dafür sorgen, dass die Tonnen zu einem zentralen Sammelpunkt gebracht werden, sagt Jörg Rohrberg. „Die Anwohner werden gebeten, ihre Tonnen zu kennzeichnen, damit eine eindeutige Zuordnung möglich ist.“

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Bauabschluss in Schmaler Straße noch offen

Wegen der Witterung sind Ende vergangenen Jahres die Arbeiten im letzten Bauabschnitt in der Schmalen Straße in Quedlinburg unterbrochen worden. Wann es hier weitergeht, ist derzeit noch offen. Hintergrund ist vor allem ein neues Stromkabel, das die Stadtwerke verlegen: ein in der Leistung starkes Spezialkabel, das plastikummantelt ist. Dafür werde verlässlich eine längere Phase mit Temperaturen über fünf Grad Celsius gebraucht, sagt Mario Schmidt von den Stadtwerken. Auch in der Schmalen Straße bauen Stadt, Zweckverband Ostharz und Stadtwerke gemeinsam, werden ein alter Mischwasserkanal durch neue Schmutz- und Regenwasserkanäle ersetzt, die alte Gasleitung und teilweise auch Trinkwasserleitungen und Straßenbeleuchtung erneuert sowie die Straße neu gestaltet. Eine Sperrung der Straße für den Verkehr war vorsorglich bis zum 31. Januar beantragt und auch genehmigt worden. (mz)

Vertreter von Stadtverwaltung, Zweckverband Ostharz, den Stadtwerken, der beauftragten Planungsbüros sowie der bauausführenden Firma bei letzten Abstimmungen für das Bauprojekt.
Vertreter von Stadtverwaltung, Zweckverband Ostharz, den Stadtwerken, der beauftragten Planungsbüros sowie der bauausführenden Firma bei letzten Abstimmungen für das Bauprojekt.
Korn