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Bansi-Schule sticht besonders hervor

Von Frank Ruprecht 05.06.2007, 14:43

Quedlinburg/MZ. - Bekam sie zuerst für einen 4. Platz zwei Freikarten für ein Konzert oder Kabarett im Kulturzentrum Reichenstraße, gab es obendrauf noch 250 Euro für den 1. Platz in diesem Wettbewerb. Sie hatte das beste Logo entworfen - so jedenfalls entschied es die Jury des Runden Tisches. Den 3. Preis holte sich mit ihrer Arbeit Melissa Mettke (15), den zweiten Platz teilten sich Christin Sperling (16) und Anne Ahrend (16). Auch sie bekamen Freikarten geschenkt.

Auffallend allerdings war, dass alle Gewinner von der Ernst-Bansi-Schule Quedlinburg kamen. "Da wurde wohl die meiste Arbeit von Lehrern und Schülern bei diesem Thema geleistet", vermutete Stadtjugendpfleger Klaus Buchholz. Als Vertreter des Runden Tisches, der immerhin 70 Mitglieder des Landkreises, der Stadt, Vereine und Institutionen ausmacht, hatte er sich an Quedlinburgs Sekundarschulen und das Gymnasium mit der Ausschreibung des Wettbewerbes gewandt. Und aus den 18 Einsendung gingen die fünf Siegerinnen hervor, bei denen nur noch die Reihenfolge abgestimmt werden musste.

Doch wie sind die Schülerinnen auf ihre Logos mit den verschiedensten Aussagen, wie einen Text in einer Friedenstaube oder einem kahl geschorenen Kopf aus dem Blumen sprießen gekommen? In einer sechsköpfigen Arbeitsgruppe entstanden einige Idee, die sogar schnell umgesetzt wurden. "Das haben wir auch in einer Stunde geschafft", erzählte Anne Ahrend lächelnd. Und Bürgermeister Eberhard Brecht (SPD) lobte die Arbeit der Mädchen. "Die jungen Leute haben sich intensiv mit dem Thema befasst", sagte er. Keine der Arbeiten sei einfach nur dahin geschmiert gewesen. Die Mühe, und dass die Sache sehr ernst genommen wurde, habe die Jury auch erkannt. Auch der amtierende Landrat Martin Skiebe (prtl.) würdigte die Arbeiten und besonders die Resonanz zum Wettbewerb. "Mein Dank geht an alle, die Kraft, Zeit und Ideen eingesetzt und sich beteiligt haben", lobte er die Siegerinnen und natürlich auch die Entwürfe, die nicht prämiert wurden.

"Der Runde Tisch wurde Anfang des Jahres aus der Tatsache heraus gegründet, das die rechte Gewalt zugenommen hat", sagte Brecht. Damit wurde auf eine Reihe von politisch motivierten Überfällen in der Kreisstadt reagiert. Ziel sei es, zu zeigen, dass Quedlinburg nicht "braun", sondern eine Stadt ist, in der man angstfrei mit unterschiedlichen Anschauungen leben kann, dass man für Toleranz und nicht nur immer gegen etwas ist. "Wer der rechten Szene nichts entgegensetzt, ist schlecht beraten", verdeutlichte Brecht. Nach der ersten Transparentaktion am Quedlinburger Rathaus mit dem Slogan "Die Würde des Menschen ist unantastbar", folgte nun der Logowettbewerb.