1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Quedlinburg
  6. >
  7. Ausstellung in Friedrichsbrunn: Ausstellung in Friedrichsbrunn: Skimuseum ist wieder geöffnet

Ausstellung in Friedrichsbrunn Ausstellung in Friedrichsbrunn: Skimuseum ist wieder geöffnet

Von Petra Korn 08.01.2016, 12:43
Das Ski- und Heimatmuseum Friedrichsbrunn ist wieder geöffnet. Schriftstellerin Edith Jürgens führt die Besucher durch die Ausstellungsräume.
Das Ski- und Heimatmuseum Friedrichsbrunn ist wieder geöffnet. Schriftstellerin Edith Jürgens führt die Besucher durch die Ausstellungsräume. Chris Wohlfeld Lizenz

Friedrichsbrunn - Klapp-Ski der Gebirgsjäger sind hier ebenso zu sehen wie eine Harzer Kurre - eine Art Schlitten mit Haselnuss-Stöcken zum Anschieben - aus dem Jahr 1985. Gezeigt wird auch - und das ist einmalig in den neuen Bundesländern - die komplette Ausrüstung des Bergrettungsdienstes zwischen 1955 und 1989. Die Exponate rund um Ski und Rodel, die der Museums-Gründer und ehrebamtliche Leiter Gerald Fritsch über Jahrzehnte zusammengetragen hat, sind das Herzstück des Ski- und Heimatmuseums Friedrichsbrunn. Mit seinen mehreren Hundert Ausstellungsstücken zu diesem Thema ist es das bedeutendste Ski- und Wintersportmuseum im Ostharz und das einzige in Sachsen-Anhalt.

Am 2. Oktober 1997 eröffnet, zog es jährlich zwischen 1.400 und 1.700 Besucher an. Doch 2012 gab es dann keine Möglichkeiten mehr, über den zweiten Arbeitsmarkt für Aufsichtspersonal zu sorgen. Gut drei Jahre lang war das Museum geschlossen und konnte nur noch auf Anfrage besucht werden, wobei der inzwischen 89-jährige Gerald Fritsch die Interessenten führte.

Wieder regelmäßig geöffnet

Jetzt gibt es gute Nachrichten: Edith Jürgens, die seit gut einem Jahr in Friedrichsbrunn zu Hause ist, hält das Museum nun wieder regelmäßig geöffnet: montags, mittwochs und donnerstags von 14 bis 17 Uhr, dienstags und donnerstags von 10 bis 12 Uhr, was insbesondere Schulen und Kindergärten nutzen. Rund 170 Besucher wurden seit Anfang Oktober gezählt. „Das ist eine Menge für die kurze Zeit“, freut sich Edith Jürgens, die sich selbst sehr für die Geschichte interessiert und als Schriftstellerin auch über diese schreibt.

Dieses Interesse war es auch, das am Ende zum Wiederöffnen des Museums führte. „Ich wollte nicht hier in Friedrichsbrunn wohnen ohne zu wissen, wer hat den Ort gegründet, was war hier.“ Sie fragte und fragte. Bis schließlich Friedrichsbrunns Ortsbürgermeister Jürgen Zehnpfund Edith Jürgens fragte, ob sie nicht Lust hätte, das seit langem geschlossene Ski- und Heimatmuseum des Ortes zu betreuen. So war Edith Jürgens zunächst zwei Mal im Ski- und Heimatmuseum. Beim ersten Mal ließ sie sich durch die Räume führen. „Beim zweiten Mal hab’ ich das Museum wieder aufgemacht“, sagt sie mit einem Lachen. „Es bot sich einfach an.“

Alles zur Geschichte des Museums und Details zu den Ausstellungsstücken hat Edith Jürgens von Gerald Fritsch erfahren. „Nach und nach haben wir uns immer einen Raum vorgenommen.“ Widmet sich das Museum, das in der einstmals ersten privaten Pension im Ort entstanden ist, doch gleich mehreren Bereichen: Neben dem Herzstück Ski, Rodel - übrigens auch mit der kompletten Ausrüstung von Weltmeisterin Susi Erdmann aus Blankenburg - und einem Überblick 100 Jahre Wintersport in Friedrichsbrunn gehören dazu ein kurzer Einblick in die Geschichte des Ortes, ein Vogelkabinett sowie naturkundliche Sehenswürdigkeiten an den Friedrichsbrunner Rundwanderwegen.

Sonderausstellungen im ehemaligen Sitzungsraum

Hinzu kommen Sonderausstellungen, die im ehemaligen Sitzungsraum gestaltet werden. Derzeit ist noch bis Ende Januar altes Spielzeug zu sehen. Gezeigt wird hier aber auch eine weitere Besonderheit: historische Laubsägearbeiten. Diese wurden gleich nach dem Zweiten Weltkrieg von Margarete Bock in Friedrichsbrunn gefertigt und dann in Quedlinburg auf dem Markt verkauft.

„Im Museum gibt es eine Menge zu entdecken“, sagt Edith Fritsch. Eineinhalb bis zwei Stunden dauern die Führungen, „die Resonanz ist sehr gut“. Den Besuchern gefallen die Ausstellungen; bei den Kindern ist die Präsentation zur Vogelwelt im Ostharz sehr beliebt. „Es macht einfach Spaß“, sagt Edith Jürgens über die Arbeit per Minijob im Museum. Ihr persönlich gefallen besonders der Schlitten-Ausstellungsraum - „im Landkreis Cuxhaven, wo ich geboren und aufgewachsen bin, gab es sehr wenig Schnee“ - und natürlich der Bereich zur Heimatgeschichte. „Ich hoffe, dass wir noch mehr Räume bekommen“, sagt Edith Jürgens und verweist darauf, dass zum Beispiel auch die Kultur- und DDR-Geschichte noch zu zeigen wären.

Das Ski- und Heimatmuseum befindet sich in der Hauptstraße 11 in Friedrichsbrunn. Der Eintritt ist frei. (mz)

Das Museum befindet sich in der Hauptstraße 111; der Eintritt ist frei.