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Ausstellung Ausstellung im Spielzeugmuseum Blasiistraße Quedlinburg: Spielzeug-Eisenbahn fährt mit Spiritus

Von Rita Kunze 05.03.2019, 13:36
Detailgetreu: der Miniatur-Bahnhof
Detailgetreu: der Miniatur-Bahnhof Marco Junghans

Quedlinburg - Die kleine Lok hat es in sich, und das ist durchaus wörtlich zu nehmen. Gebaut wurde sie 1880; Kinder, die damit spielten, mussten wirklich sehr behutsam sein: „Die wurde mit Spiritus gefüllt und hatte eine offene Flamme“, sagt Ernst-Ulrich Jürgens. „Man stelle sich das vor: im Kinderzimmer! Wenn die irgendwo gegen gekracht ist, hätte es einen Brand geben können.“

Die Lok ist ein Teil des historischen Spielzeugs, das der Sammler Ernst-Ulrich Jürgens und der Kunsthändler Klaus Breitschuh am Samstag im Spielzeugmuseum in der Quedlinburger Blasiistraße nicht nur gezeigt, sondern auch vorgeführt haben:

Trommelnden Elefanten und ein Balalaika spielender Bär

Einen trommelnden Elefanten, einen Balalaika spielenden Bären in russischer Tracht, eine gusseiserne Puppe. Die hat ganz schön Gewicht, und Breitschuh fragt sich, wer damit wohl gespielt haben könnte. „Vielleicht hat jemand in einer Eisengießerei gearbeitet und dabei die Puppe abgeformt“, überlegt er.

Die Besucher zollen den beiden Sammlern Respekt, die kein Problem damit haben, sehr alte, kostbare Spielzeuglokomotiven zum Anfassen auf einem Tisch zu präsentieren. Besonders gern zeigt Ernst-Ulrich Jürgens besondere Loks in den Vitrinen, die von Ingenieuren gebaut wurden, und die Modelle einer JU aus den Junkers-Flugzeugwerken und der „Rocket“, der ersten Dampflok überhaupt.

Ihn fasziniert daran nicht nur das handwerkliche Können und die Detailtreue, sondern auch das Tempo, das bei der Fabrikation der Miniausgaben technischer Meisterleistungen an den Tag gelegt wurde: „Die wurden sofort nachgebaut.“ (mz)