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Ausgelassene Stimmung beim nächtlichen Musikfeuer

Von Detlef Valtink 01.10.2006, 16:31

Quedlinburg/MZ. - Und auch die Probleme der Vorjahre haben bei weitem nicht die Ausmaße angenommen, wie befürchtet. So konnte sich das vergrößerte Polizei-Aufgebot bis weit nach Mitternacht darauf beschränken, einfach nur "Gesicht zu zeigen". In den, zumeist von der Jugend dominierten Großansammlungen auf dem Quedlinburger Marktplatz, wollten auch nur diejenigen feiern, die in und vor den elf Nigthfire-Kneipen nicht das musikalische Angebot fanden, welches ihnen zusagte. Oder einfach auch des Geldes wegen. So wie der 17-jährige Nico aus Bad Suderode: "Ich kann mir den Eintritt und Preise in den Keipen nicht leisten. Und Party kann ich mit meinen Freuden auch draußen haben."

Sicherlich hätten Nico und seine Kumpels auch nicht überall ihre Freude gehabt. Im "Kartoffelhaus" sicherlich, wo zu später Stunde leicht bekleidete junge Damen dem Nigthfire-Volk auch optisch einheizten und für Stau am Eingang sorgten. Passend zum Ambiente sorgte auch "Bluessette" in der Samocca-Kaffeerösterei mit den leisen chansonhaften Töne für eine gemütliche Atmosphäre.

Mit dem Prädikat "besonders wertvoll" konnten nur zwei Auftritte sich auszeichnen: "Soundcheck" im Kartoffelhaus und "Willy & The Poor Boys" im Wordhaus. Ob mit auf Deutsch gesungenem Bob Dylan-Titel "Irgendjemanden muss Du dienen" bis hin zu Tom Petty-Klassikern - Willi B. Goode und seine Band waren im Wordhaus für die junggebliebene 60- und 70-er Generation der Publikumsmagnet. Ob mit rauchig milchiger Stimme in feinster junger Westernhagen-Manier oder mit kratzigen und ein wenig verruchten Tönen war die Band eine Genuss für die Ohren. Davon einfangen ließen sich auch Dorit und Helmut Quaiser aus Karlsruhe: "Hier stimmen die Töne und die Musik ist professionell dargeboten." Und im Gegensatz zu vielen Kneipen-Musiker des Nigthfire hielt die Band es durch, auch mal über 15 Minuten am Stück zu spielen, was vom Publikum dankbar angenommen wurde.