Aus desolatem Wohnhaus wird kleines Kinderparadies

BALLENSTEDT/MZ. - Mit vereinten Kräften beförderten sie das goldig schimmernde Metallstück in Richtung Eingangstür, um endlich den neuen Hort in der Marienstraße in Beschlag zu nehmen.

"Für Ballenstedt ist heute ein außerordentlicher Tag", befand Michael Knoppik bei seiner Eröffnungsrede der Betreuungseinrichtung. Innerhalb von 18 Monaten konnte bereits der zweite vollständig sanierte Hort in Ballenstedt eröffnet werden.

Obwohl sich der Zustand des dreistöckigen Wohnhausobjektes in der Marienstraße während des Umbaus als desolat herausstellte. "Circa 70 Prozent des Hauses musste abgerissen werden", berichtete Knoppik. Von dem ehemals dort befindlichen Hausschwamm war bei der Eröffnung des im Jahre 1870 erbauten Wohnhauses keine Spur mehr.

"Die Kinder sind total aus dem Häuschen", war auch Hortleiterin Gabriele Brink überglücklich über das neue und sehr farbenfroh gestaltete Gebäude, in das sie am Montag mit den 51 Grundschülern im Alter von sechs bis zehn Jahren und all den Spielsachen einziehen durfte. Acht Jahre wurde auf beengten 60 Quadratmetern in einem Raum in der Ballenstedter Grundschule gelernt und gespielt. "Jetzt haben wir zwei Hausaufgabenräume, ein Computerzimmer und einen großen Raum für die Freizeitgestaltung für maximal 70 Kinder." Die nagelneue Küche soll bereits zum Plätzchenbacken in der Weihnachtszeit erstmals zum Einsatz kommen. "So etwas konnten wir bisher nicht mit den Kindern machen", sagte Brink.

Räumliche Entspannung bei der Ballenstedter Grundschule wurde zusätzlich damit erreicht, dass zwei Klassenräume im Erdgeschoss ebenfalls Platz in dem Hortgebäude gefunden haben, erzählte Bauamtsleiter Thomas Schackert. Insgesamt seien für den Umbau Kosten in Höhe von 500 000 Euro aufgekommen, "zwei Drittel, also rund 367 000 Euro, wurden über Fördermittel finanziert", so Schackert weiter.

Die Bauzeit betrug inklusive des Abrisses insgesamt etwa 18 Monate. Im kommenden Jahr sollen zudem auf einer angrenzenden Wiese ein neuer Spielplatz gebaut und ein Garten zum selber Ernten angelegt werden.