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Asyl-Ausweichstelle in Quedlinburg Asyl-Ausweichstelle in Quedlinburg: Bürgermeister Ruch hofft auf Solidarität

Von Detlef Horenburg 28.07.2015, 09:53
Die ehemalige Gartenbaufachschule in Quedlinburg soll als vorläufige Flüchtlingsunterkunft dienen.
Die ehemalige Gartenbaufachschule in Quedlinburg soll als vorläufige Flüchtlingsunterkunft dienen. Chris Wohlfeld Lizenz

Quedlinburg - Um die Zentrale Anlaufstelle für Asylbewerber in Halberstadt (Zast) kurzfristig zu entlasten, will Sachsen-Anhalt eine Ausweichstelle in Quedlinburg eröffnen. Dort soll in der ehemaligen Landesgartenbaufachschule in der Wipertistraße 5 Platz für 200 Menschen geschaffen werden. Die Unterkunft solle in spätestens vier Wochen bezugsfertig sein, sagte Quedlinburgs Oberbürgermeister Frank Ruch (CDU) vor Medienvertretern. Er gehe davon aus, dass die provisorische Ausweichstelle bis spätestens zum Sommer kommenden Jahres betrieben wird, bis das Land, wie angekündigt eine zweite oder dritte Zast im Land schafft. Nach Medienberichten könnte das in Halle sein.

Maximal vier Wochen Aufenthalt

Bei der Ausweichstelle in Quedlinburg gehe es deshalb nicht um eine dauerhafte Unterbringung von Flüchtlingen, sondern um maximal vier Wochen Verweildauer. Vorgesehen ist, dass einstige Schulinternat zu nutzen. Ob die Villa für die Verwaltung genutzt werden kann, entscheide sich noch. Derzeit werden weitere Details der Unterbringung mit Vertretern der Zast und des Landes sowie der Polizei beraten, sagte Ruch. Die Quedlinburger seien aber in jeder Hinsicht hilfsbereit: „Wo unsere Unterstützung nötig ist, wird es sie geben.“ Der OB will auf Vereine und Sozialverbände in der Stadt ebenso zugehen wie auf die Bevölkerung. „Wir sollten alle solidarisch sein“, so sein Appell. Für den 5. August um 18 Uhr kündigte er eine Bürgerversammlung vor Ort an. Auch ein Bürgertelefon werde für Hilfsangebote ab sofort geschaltet unter 03946/ 905518.

600 Flüchtlinge in Zelten

Die Anlaufstelle in Halberstadt ist vollkommen überbelegt. Es fehlt an Duschen und Toiletten, mittlerweile werden Flüchtlinge bereits in einer Turnhalle und in Zelten untergebracht. Bis Montagabend wurden nach Angaben des Innenministeriums rund 1.500 Menschen in der Einrichtung registriert, die eigentlich nur 1 000 Plätze hat. 600 Flüchtlinge müssen in Zelten untergebracht werden. (mz)