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Arbeiterwohlfahrt Harz Arbeiterwohlfahrt Harz: Kalenderkauf hilft bei Investitionen

Von Rita Kunze 10.03.2021, 12:56
1.500 Menschen im Landkreis Harz, die nicht genug Geld haben, um sich selbst mit ausreichend Lebensmitteln zu versorgen, bekommen so alle 14 Tage Unterstützung von der Tafel.
1.500 Menschen im Landkreis Harz, die nicht genug Geld haben, um sich selbst mit ausreichend Lebensmitteln zu versorgen, bekommen so alle 14 Tage Unterstützung von der Tafel. dpa

Quedlinburg - Das „Restaurant mit Herz“ der Harzer Tafeln in Quedlinburg ist coronabedingt geschlossen, doch Bedürftige werden trotzdem weiterhin regelmäßig mit Lebensmitteln versorgt. 1.500 Menschen im Landkreis Harz, die nicht genug Geld haben, um sich selbst mit ausreichend Lebensmitteln zu versorgen, bekommen so alle 14 Tage Unterstützung.

Erlös aus jährlicher Kalenderaktion gespendet

Die Kühlung dieser Lebensmittel ist für die Arbeit der Tafeln  das A und O, sagt Gerrit Bädje, Geschäftsführer des Kreisverbands Harz der Arbeiterwohlfahrt, die Träger der Tafeln in Quedlinburg, Halberstadt und Wernigerode ist. Jetzt könne eine zusätzliche Kühlzelle finanziert werden,  eine Spende über 868 Euro der Harzsparkasse mache die Anschaffung möglich.

Die Sparkasse stellt damit ihren Erlös aus ihrer jährlichen Kalenderaktion zur Verfügung: Gegen eine Spende werden ab dem Weltspartag am 30. Oktober Kundenkalender ausgegeben, dieses Mal unter dem Motto „Schlösser und Burgen“.

„Wir sind froh, in der Tafelarbeit immer wieder auf verlässliche Partner zurückgreifen zu können“

Die Geschäftsstellen rund um Quedlinburg haben die Spendenerlöse für den Awo-Kreisverband Harz  gesammelt. Von der Harzsparkasse habe es zusätzlich einen Kühlschrank für die Harzer Tafel Quedlinburg gegeben. „Wir sind froh, in der Tafelarbeit immer wieder auf verlässliche Partner zurückgreifen zu können. So wie regelmäßig neue Kühlfahrzeuge angeschafft werden müssen, um die Kühlkette einhalten zu können, steht die Harzsparkasse regelmäßig mit Hilfen zur Seite“, sagt Bädje, dankbar für diese Unterstützung.

Am Montag nahm er gemeinsam mit Sarah Zschernitz, Leiterin Soziale Arbeit, und Tafelkoordinator Robin Gerloff die Spende in der Tafel Quedlinburg von Kirsten Müller-Amse, Leiterin der Sparkassengeschäftsstelle Markt Quedlinburg, entgegen.

„Es sind wenige Ehrenamtliche, die ihn am Leben halten“

Unterstützung brauchen die Tafeln aber auch von anderer Seite: Die Spendenbereitschaft ist inzwischen stark zurückgegangen, ebenso die Zahl derjenigen, die als ehrenamtliche Helfer den Lieferdienst unterstützen. „Es sind wenige Ehrenamtliche, die ihn am Leben halten“, sagt Sabine Herforth, Fachassistentin der Awo-Geschäftsführung im Landkreis Harz. Es sei schwierig, das abzudecken, deswegen werden hier  dringend Helfer gesucht.

Denn die  neun Ausgabestellen der Tafeln in  Bad Suderode, Ballenstedt, Blankenburg, Halberstadt, Hausneindorf, Harzgerode, Osterwieck, Quedlinburg und Wernigerode arbeiten auch in Pandemiezeiten weiter. „Die Tüten werden in der Tafel gepackt und an den Ausgabestellen aus dem Auto heraus an die Kunden ausgegeben“, sagt Sabine Herforth.

Bedürftige kommen zu festgelegten Terminen

Eine Ausnahme macht die Ausgabestelle Quedlinburg: Dort tragen sich die Bedürftigen in Listen ein und kommen zu einem festgelegten Termin zur Ausgabestelle. „Spontan hinkommen geht derzeit nicht“, so Herforth. „Über unser Kerngeschäft der Finanzdienstleistungen hinaus haben wir eine besondere Verantwortung für die Region. Aus diesem Grund engagieren wir uns seit einigen Jahren bei der Vergabe der Spendenerlöse rund um Quedlinburg für soziale Zwecke“, sagt  Kirsten Müller-Amse.

„Dabei war es uns besonders wichtig, Menschen, die besonderer Unterstützung bedürfen, zu helfen.“ So seien für die Arbeiterwohlfahrt  einige konkrete Projekte verwirklicht worden. Im kommenden Jahr solle in einer anderen Kategorie Gutes getan werden.   „Favorit ist bislang das Thema, für die Erhaltung des Waldes im Landkreis Harz Spenden zu sammeln“, so Müller-Amse.