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Umsiedlung in zwei Akten

Von harald boltze 23.03.2012, 16:05

bad kösen. - Dabei wurde durch die Kameraden der freiwilligen Feuerwehren aus Naumburg und Bad Kösen sowie den Falkner Bernhard Wittig einiges geboten. Ihre Aufgabe: das Schwanenpaar rund um das angriffslustige Männchen fangen und nach Röcken bringen.

Maiskörner, Kescher und Fangnetze standen als Hilfsmittel bereit. Doch den männlichen Missetäter erwischte Falkner Bernhard Wittig mit bloßen Händen. Er reizte ihn mit ein paar Schlägen aufs Wasser, schnappte ihn, als er an Land gehen wollte am Hals, hielt ihm fachmännisch den Schnabel zu und übergab ihn den Feuerwehrmännern René Gaczareck und Ronny Battke. Diese sperrten ihn in einen Käfig. Zuvor waren dem eleganten, aber angriffslustigen Tier die Federn gestutzt worden. "Damit sind sie flugunfähig und können nicht mehr in ihr altes Revier zurück. Aber keine Angst: Nach der Mauser wachsen die Federn vollständig nach. Doch dann werden die Tiere schon in ihrem neuen Domizil heimisch sein", so Wittig. Der erste Akt war erledigt.

"Aber das Weibchen ist nicht so aggressiv und lässt sich nicht locken. Da brauchen wir ein Boot", meinte Wittig. Dieses, ein Schlauchboot, holte die Feuerwehr flugs, und mit Gert Dachroth und Maik Graf war schnell eine Besatzung gefunden. Der Schwan wurde in die Ecke getrieben, per Kescher gefangen, ebenfalls gestutzt und in den Käfig gesperrt. Akt zwei war damit ebenfalls beendet

Per Transporter wurden die anmutigen Wassertiere dann in ihr neues Zuhause im Röckener Ortsteil Bothfeld gebracht. Dort hatte es bis zum kürzlichen Tod eines Pärchens immer Schwäne gegeben, weswegen sich ein Gemeindearbeiter, nachdem er in Tageblatt / MZ von den Bad Kösener Schwänen gehört hatte, auch sofort bei der Stadtverwaltung meldete. "Die Tiere werden sicher schnell ein Nest bauen", meinte Falkner Bernhard Wittig. "Und hier in Bad Kösen wird sich sicherlich bald ein neues Paar ansiedeln. Wenn dieses neu hier ist, wird aber das Revierverhalten und damit die Aggressivität noch nicht so ausgeprägt sein."