THEATER NAUMBURG THEATER NAUMBURG: Resümee der Intendantin nach 100 Tagen
NAUMBURG. - Die Intendantin des Theaters Naumburg, Dr. Susanne Schulz, ist nun seit etwas mehr als 100 Tagen in Amt und Würden, und noch immer scheint ihre Power nicht gebrochen. Am Wochenende war sie einer Einladung ins Staatstheater Mainz zur Verleihung des Deutschen Theaterpreises "Der Faust" gefolgt. Das Theater Naumburg war weder für diese Preisverleihung der Deutschen Bühnenvereinigung nominiert noch konnte die Intendantin einen "Faust" mit nach Hause bringen, aber wer weiß - vielleicht im nächsten Jahr. "Ich habe in Mainz für Naumburg geworben, über das Theater gesprochen, es bekannt gemacht" sagte Dr. Schulz in einem Gespräch mit unserer Zeitung. Ihr sei wichtig, dass man nicht nur in Naumburg, sondern auch außerhalb der Stadtmauern auf dasTheater aufmerksam wird.
Die zurückliegenden Monate waren für die Intendantin und das gesamte Team des Theaters eine sehr kraftzehrende und anstrengende Zeit. "Jeder war gefordert", betonte Dr. Schulz. Wurden doch seit September acht neue Stücke erstmals auf die Bühne gebracht. Ein Spielplan war mit Amtsantritt der Intendantin nicht vorhanden, weil es auch das angestammte Ensemble nicht mehr gab (wir berichteten). Aber mit den neuen Stücken, die nun erst einmal einen abwechslungsreichen Spielplan gewährleisten, ist es nicht getan. Derzeit laufen die Konzeptionsproben für die Straßentheatertage im Mai nächsten Jahres. "Wir werden Geschichten aus Naumburg darstellen", verriet die Intendantin. Unter anderem gehe es um einen Mord, der einst in der Jakobsstraße passiert ist. Aber dieser mysteriöse Mord werde nur eines der Elemente sein, dass während der Straßentheatertage behandelt wird.
Und es kündigen sich weitere Premieren in den nächsten Monaten an, wie "Fräulein Smillas Gespür für Schnee", "Die Schatzinsel" oder das neue Sommertheaterstück im Marientor. Nach wie vor setzt die Intendantin auf Zusammenarbeit, so mit dem Wenzelsorganisten David Franke. Eine Italienische Nacht in der Wenzelskirche werde man gemeinsam gestalten. Bislang, so meint die Intendantin zurückschauend, sei alles so eingetroffen, wie sie es zuvor geplant habe. Nur eines könnte besser sein: die Zuschauerresonanz. Aber dafür, so sagt Dr. Schulz leise seufzend, bedürfe es wohl eines längeren Atems. Die neuen Formate, die sie aufgelegt hat, wie "Theatermenschen im Gespräch" müssen sich erst noch herumsprechen.
75 Vorstellungen hat es seit September im Theater Naumburg gegeben. Jetzt, in der Vorweihnachtszeit, werden noch etliche hinzukommen. Vermehrt ist das Theater nun auch auf Reisen. Mit dem Schulstück "Escape!" wurde schon in Querfurt, Bad Kösen oder Zeitz getourt. Weil diese Inszenierung so erfolgreich ist, will die Intendantin im nächsten Jahr "auf jeden Fall" ein neues Klassenzimmerstück in den Spielplan nehmen. "Alles in allem bin ich mit der bisherigen Entwicklung sehr zufrieden. Das Ensemble ist gut zusammengewachsen. Es sind engagierte Leute, die viele eigene Ideen mit einbringen," so das erste Resümee der Theaterintendantin.