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Sahnestück ohne Flachbauten

Von helga heilig 30.01.2012, 16:09

naumburg. - In der Vergangenheit wollten bereits mehrmals Handelsunternehmen wie Dänisches Bettenlager oder Teppich- und Tapetenmarkt (TTM) hier bauen. Stets wurden jedoch die Vorhaben seitens der Stadt abschlägig beschieden. Nur dem Discounter Aldi ist es gelungen, sich in der Hoeltzstraße anzusiedeln.

Die Planer in der Stadtverwaltung haben kein Interesse daran, den Eingang zur Stadt mit Flachbauten zu verunzieren. Deshalb soll eine Bebauungsplanung her, die regelt, in welcher Form das Gelände architektonisch erschlossen werden kann. Ein Entwurf des Büros für Stadtplanung Schwerdt in Dessau-Roßlau wurde im Technischen Ausschuss des Gemeinderats in dessen jüngster Sitzung vorgestellt.

"Das erklärte Ziel ist es, hier keinen weiteren Einzelhandel zuzulassen", erläuterte Martina Benzko vom städtischen Fachbereich Bau. Einer "zentrenschädigenden Entwicklung" wolle man nicht tatenlos zusehen, unterstrich sie. Aber darüber hinaus sei an dieser Stelle schon die gewerbliche Nutzung wünschenswert. Allerdings sei sie solchen Unternehmen vorbehalten, die keinen großen Lärm verursachen. Schließlich handele es sich um ein sogenanntes Wohnmischgebiet. Extrem lästig sei an diesem Standort der Lärm und Schmutz, der durch den Verkehr in der Weißenfelser Straße verursacht wird, so Frau Benzko. Laut aktuell vorliegenden Erhebungen werde die Straße täglich von 16 000 Kraftfahrzeugen frequentiert. Seitens der Verwaltung wünsche man sich keine eingeschossige Bebauung, sondern Gebäude, die zwischen sieben und zwölf Meter hoch sind.

Der Entwurf des Bebauungsplans sieht zudem vor, dass die Grundstücke, die hier erworben werden können, bis zu 70 Prozent überbaut werden dürfen. Die zukünftigen Baugrundstücke in der Hoeltz-Straße befinden sich in unterschiedlichem Eigentum. Drei davon besitzt die Stadt Naumburg, alle weiteren sind Privateigentum.

Das Plangebiet befindet sich im verdichteten städtischen Siedlungsbereich, heißt es im Entwurf. Der Bereich umfasst eine Fläche von 20 800 Quadratmetern; 2 100 Quadratmeter sind Verkehrsflächen. Durch jahrzehntelange militärische Nutzung sei das Schutzgrün nur noch sehr eingeschränkt funktions- und leistungsfähig. Künftig werde hier das Wohnen keine Dominanz mehr besitzen, so die Planer.