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Mindestlohn Mindestlohn: Für Sicherheit mehr Geld

Von Petra Wozny 28.12.2014, 08:53

Naumburg/Osterfeld - Der Abwasserzweckverband Naumburg (AZV) hat den Grundstückseigentümern seiner Mitgliedsgemeinden ein besonderes Weihnachtsgeschenk gemacht. Denn kurz vor Jahresfrist hat die Verbandsversammlung grünes Licht für den Zusammenschluss der drei bisher existierenden Abrechnungsgebiete und damit für sinkende Gebühren gegeben. Bezahlten bisher die Einwohner der zum Verband gehörenden Abrechnungsgebiete Naumburg, Osterfeld und Obere Saalegemeinden für die gleichen Leistungen unterschiedliche Beiträge und Gebühren für die Beseitigung von Schmutzwasser, gelten ab 1. Januar einheitliche Umlagen.

Neue Aufgabe übernommen

Zudem beschloss die Verbandsversammlung des AZV, dass der Verband ab dem kommenden Jahr in den Ortsteilen Schönburg und Possenhain der Gemeinde Schönburg sowie in der Stadt Osterfeld und der Gemeinde Meineweh mit sämtlichen Ortsteilen die Aufgabe der Niederschlagswasserentsorgung übernimmt. Letzteres sorgt speziell in der Verbandsgemeinde Wethautal, zu der die genannten Kommunen gehören, für freudige Stimmung, denn dort hatte man seit 2010 versucht, die Aufgabe der Niederschlagswasserbeseitigung an den AZV zu übertragen.

Mit der Umsetzung des Abwasserkonzeptes im Bereich des ehemaligen Abwasserzweckverbandes Osterfeld, das heißt mit dem Anschluss an die Kläranlage in Naumburg, entsteht eine Beitragspflicht. Die Veranlagung wird in den nächsten Jahren schrittweise durch den AZV umgesetzt. Für die Grundstücke, die bereits einen Herstellungsbeitrag gezahlt haben, werden die gezahlten Beiträge angerechnet. Eine Doppelbelastung wird es laut Ute Steinberg nicht geben. Die Kalkulation, die dann über das gesamte Verbandsgebiet gelegt wird, wird 2015 erarbeitet.

Konkret bedeutet das beispielsweise für die in diesem Jahr fertiggestellte Regenwasserkanalisation in der Osterfelder Rote Gasse/Rinnegasse, dass der AZV die Schlussrechenphase von der Verbandsgemeinde übernimmt. Und auch für die 2015 in Osterfeld geplante Baumaßnahme am Hüterplan/Töpfersberg tritt der Verband für die Regenwasserentsorgung als Auftraggeber auf.

Die Beschlüsse der Verbandsversammlung haben aber vor allem für die Bewohner im AZV-Gebiet positive Auswirkungen. Denn durch die einheitliche Gebührenkalkulation ab dem kommenden Jahr zahlen sie deutlich weniger für die Abwasserbeseitigung. Zahlten beispielsweise die Osterfelder sowie die Bewohner der Oberen Saalegemeinden für die zentrale Abwasserentsorgung eine Grundgebühr von 18 Euro pro Monat und Wohnung, sind es ab kommendem Jahr 2,80 Euro. Einzig für die Naumburg verteuert sich die Grundgebühr um 20 Cent, was 2,40 im Jahr ausmacht. Die Einleitgebühr pro Kubikmeter Abwasser liegt ab 2015 einheitlich bei 2,17 Euro und damit um bis zu 1,49 Euro niedriger als noch in diesem Jahr. Für eine vierköpfige Familie im Abrechnungsgebiet Osterfeld bedeutet das eine Ersparnis von insgesamt rund 360 Euro im Jahr gerechnet auf einen Verbrauch von 30 Kubikmeter Abwasser im Jahr pro Person. Für die Bewohner der Oberen Saalegemeinden liegt die Einsparung nach dem selben Rechenschema bei rund 290 Euro.

Zu den Gebühren für das Schmutzwasser kommt für die Osterfelder sowie für die Eigentümer der Oberen Saalegemeinden jedoch gegebenenfalls die neue Niederschlagswassergebühr hinzu. Die wird nach der Grundstückgröße berechnet. In Osterfeld und Meineweh haben Grundstückseigentümer diesbezüglich bereits in einer Selbstauskunft die erforderlichen Flächenangaben gemacht. In der Gemeinde Schönburg erfragt der Verband in der ersten Hälfte des neuen Jahres die benötigten Daten ab. 42 Cent pro Quadratmeter wird die einheitliche Gebühr für die Beseitigung des Niederschlagswassers 2015 betragen. Das sind 22 Cent weniger als noch in diesem Jahr im Naumburger Bereich dafür fällig wurde.

Am unteren Ende im Land

„Es war mit der Eingliederung der damaligen Abwasserzweckverbände Osterfeld und Obere Saalegemeinde vor knapp fünf Jahren immer unser erklärtes Ziel, das Gebiet zusammenzufassen und letztlich gemeinsame Gebühren zu erheben und die recht hohen Gebühren denen des Naumburger Abrechnungsbereiches anzugleichen“, sagt Verbandsgeschäftsführerin Ute Steinberg nicht ohne Stolz, das dies nun gelungen ist. Nicht zuletzt könne man mit dieser Gebührenentwicklung und der Umsetzung des Solidarprinzips im Verband auch dem Land als Fördermittelgeber zeigen, dass sich die Investitionen und Anstrengungen gelohnt haben, so Steinberg.

Die Gebührenhöhe, mit der man im Land im unteren Teil liege, schaffe zudem nicht nur für die Einwohner Vorzüge, sondern könne sich auch positiv auf die Gewerbeansiedlung auswirken, macht die Geschäftsführerin deutlich.