Kommentar zu Streichplänen der Bahn Marketing für den IC im Burgenlandkreis ist überfällig
Kommunen wollen den IC-Anschluss im Süden Sachsen-Anhalts retten. Warum die Bahn dafür mit an den Tisch muss.

Naumburg/MZ - Wenn man nicht alles selber macht: Die von der Streichung von IC-Zügen betroffenen Kommunen im Süden Sachsen-Anhalts und in Thüringen wollen nun auf eigene Faust stärker für die umsteigefreie Verbindung werben, um diese doch noch zu erhalten. Sie machen damit aus der Not eine Tugend. Die Deutsche Bahn hat bisher wenig Interesse gezeigt, die Werbetrommel zu rühren für die Linie, die für sie offenbar ein ebenso unrentables wie ungeliebtes Kind ist.
Allerdings: Ein Blick auf die Webseite der Saale-Unstrut-Tourismus GmbH zeigt, dass auch dort in Sachen Marketing noch Luft nach oben ist. Unter dem Punkt Anreise ist da bisher die Rede davon, die Region sei auch „klima- und umweltfreundlich mit der Bahn erreichbar“. Wer hätte das gedacht! Verwiesen wird ferner auf „die Regionalbahn und den öffentlichen Personennahverkehr“. Von umsteigefreien IC-Verbindungen ist nicht die Rede.
Das ist zu wenig. Gerade bei älteren Menschen ohne Auto dürfte das Interesse groß sein, ihr Reiseziel ohne Umstiege zu erreichen. Sie müssen allerdings von dieser Möglichkeit wissen. Ein Marketing-Konzept für die Verbindung ist deshalb überfällig. Die Kommunen sollten dafür auch die Bahn an den Tisch holen. Das ist, zumal angesichts eigener Versäumnisse, konstruktiver als mit dem Finger auf sie zu zeigen.