Hintergrund Hintergrund: Vier Regionen und 19 Pfarrbereiche

naumburg - Er erntete zustimmende Tischklopfer und Dankesworte, aber auch herausfordernde Bemerkungen. Zur Synode des Kirchenkreises Naumburg-Zeitz wurde am Sonnabend der Theologe Jan Hermelink begrüßt. Der Vortrag des Göttinger Wissenschaftlers besaß einen langen Titel: „Engagement, Bekenntnis, Taufe oder Kirchensteuer - wo beginnt und endet das Christsein. Empirische und theologische Überlegungen“. Lang waren denn auch Vortrag und Diskussion zu diesem Thema, das die Gemeinden derzeit sehr beschäftigt, wie Präses Friedhelm Fiedelak in seiner Begrüßung des Gastes betonte.
Die Befragung der Evangelischen Kirche Deutschland (EKD, siehe „Hintergrund“) von 2012 bildete die Basis seiner Ausführungen, einige Ergebnisse stellte der einst an der Universität Halle tätige und heute in Göttingen lehrende Professor vor. Besonderes Augenmerk legte Hermelink auf die Meinungen der Befragten zu ihrem Verhältnis zur Religion und dem Gemeindeleben sowie zur Kirche als Institution. „Das Verhältnis zur Kirchenzugehörigkeit ist kompliziert“, bemerkte der Theologe. Zudem stellte er Thesen in den Raum, wie die Kirche mit diesem „mehrschichtigen“ Verhältnis umgehen kann. So sollte sie unter anderem den Glauben erfahrbar und in der Gesellschaft sichtbar machen, eine engagierte Mitgliedschaft in den Gemeinden stärken sowie vielfältiges Engagement inner- und außerhalb der Gemeinde ermöglichen.
Entstehende Konflikte zwischen den Gläubigen und der Kirche - ein Beispiel war die Frage, ob ein aus der Kirche ausgetretenes Mitglied, eine kirchliche Bestattung erhalten könne -, sollte im Kirchenkreis und darüber hinaus in der Landeskirche diskutiert und gelöst werden. Er sehe es als ermutigendes Zeichen an, wenn Gläubige sich von Beginn an eine kirchliche Bestattung wünschen und sie durch ihre Eltern oder die Familie mit dem Glauben verbunden sind, betonte Dompfarrer Michael Bartsch.
Die Kreissynode beschäftigte sich unter anderem auch mit den Thema regionale Entwicklung und dem sogenannten kleinen Gottesdienst. Hans-Martin Golz, Theologie-Student an der Universität Leipzig, stellte ein Konzept vor, wie in kleinen Gemeinden die Kirche und das Gemeindeleben belebt werden können, indem engagierte Gemeindemitglieder den Gottesdienst ohne Pfarrer leiten.
