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Vor dem Saisonstart in der Handball-Oberliga HCB-Neuzugang trifft gleich auf Ex-Kollegen aus Bad Blankenburg

Stefan Remke hat am Sonntag mit den Burgenländern Heimrecht im Naumburger „Euroville“. Was den Leipziger so wertvoll macht.

Von Torsten Kühl 09.09.2022, 20:32
 Svajunas Kairis, neuer Trainer der ersten Männermannschaft des HC Burgenland, hat zum Saisonstart in der Mitteldeutschen Oberliga am Sonntag ein Heimspiel gegen den HSV Bad Blankenburg, für den bislang Stefan Remke, einer von fünf Zugängen, aufgelaufen ist.
Svajunas Kairis, neuer Trainer der ersten Männermannschaft des HC Burgenland, hat zum Saisonstart in der Mitteldeutschen Oberliga am Sonntag ein Heimspiel gegen den HSV Bad Blankenburg, für den bislang Stefan Remke, einer von fünf Zugängen, aufgelaufen ist. (Foto: Torsten Biel)

Naumburg - Natürlich kommt einem da sofort die Parallele zum Fußball in den Sinn. Am Samstagnachmittag trifft Marco Rose ausgerechnet bei seinem Debüt als neuer Coach von RB Leipzig in seiner Heimatstadt auf seinen Ex-Verein Borussia Dortmund. Ein anderer Leipziger, Stefan Remke, ereilt - allerdings drei Etagen tiefer und im Handball - dasselbe „Schicksal“: Sein erstes Pflichtspiel im Trikot seines neuen Clubs HC Burgenland bestreitet der 22-Jährige gleich gegen seine Ex-Kollegen vom HSV Bad Blankenburg. Anwurf zu dieser Saison-Auftaktpartie der Mitteldeutschen Oberliga ist am Sonntag um 16 Uhr im Naumburger „Euroville“.

Remke, der passend dazu den HCB-Steckbrief unserer Zeitung ausgefüllt hat (siehe unten), ist - neben den Kreisläufern Tim Bielzer (kam vom Zweitligisten Dessau-Roßlauer HV) und Niklas Seifert (SC DHfK Leipzig II), Rechtsaußen Richard Vogel (HSV Ronneburg) sowie Torwart Marian Voigt (Concordia Delitzsch) - einer von fünf neuen Spielern bei den Burgenländern, die als einer der Topfavoriten auf den Titel starten. Was Stefan Remke auszeichnet, ist seine Vielseitigkeit. „Ich habe keine Lieblingsposition und spiele überall dort, wo mich der Trainer hinstellt. Das ist für mich auch das Schöne: schnell umdenken müssen, sich an verschiedene Systeme und Spielweisen anpassen“, erzählt der gebürtige Stralsunder, der mit zwei Jahren nach Leipzig kam und als Siebenjähriger dort bei der SG Motor Gohlis Nord (MoGoNo) mit dem Handball begann. Später führte ihn der Weg zum Sportgymnasium und damit zum SC DHfK. Seit Beginn seines Informatik-Studiums in Jena spielte er dann drei Jahre für Bad Blankenburg.

Stefan ist ein sehr intelligenter Mensch und ein sehr intelligenter Spieler.

HCB-Trainer Svajunas Kairis

Über die Allrounder-Vorzüge des 1,85 Meter großen Remke freut sich auch dessen neuer Trainer Svajunas Kairis: „Stefan ist ein sehr intelligenter Mensch und ein sehr intelligenter Spieler. Es ist eine große Freude, mit ihm zu arbeiten, einen solch vielseitigen Handballer in der Mannschaft zu haben.“ Ob im linken oder zentralen und sogar rechten Rückraum oder auf Linksaußen - er könne überall sehr wertvoll sein, meint der Litauer, der im Sommer vom Oberliga-Konkurrenten HBV Jena zu den Burgenländern gekommen ist. „Und auch in der Abwehr hat er bislang überzeugt“, lobt Svajunas Kairis.

So oder so - es wird spannend sein zu erleben, wie gut das neu formierte HCB-Team gegen Bad Blankenburg schon funktioniert und welchen Platz Stefan Remke dabei findet. Den Schritt nach Naumburg respektive Plotha, wo die Burgenländer meist trainieren, hat Remke bewusst vollzogen. „Das liegt genau in der Mitte zwischen meinem Studien- und derzeitigen Wohnort Jena und meiner Heimatstadt Leipzig, wo meine Eltern und mein Bruder leben“, sagt er. Apropos Bruder: Gregor Remke war bis zum Ende der vergangenen Saison Profi beim Bundesligisten SC DHfK Leipzig. Dann hat er seine aktive Laufbahn beendet. „Er hat über Jahre nur für den Handball gelebt, konnte nie richtig Urlaub machen. Jetzt will er mal andere Seiten des Lebens kennenlernen und mehr Zeit mit seiner Liebsten und seinen Freunden verbringen. Das sei ihm gegönnt“, so Stefan Remke, der zwei Jahre jünger und fünf Zentimeter kleiner ist als sein etwas berühmterer Bruder.

Zurück in die Mitteldeutsche Oberliga: Was noch wichtig ist vor dem Saisonstart der Burgenländer, hat Tageblatt/MZ in vier Punkten zusammengefasst.

1. Wie beurteilt der Trainer seine bisherige Zeit beim HCB?

Svajunas Kairis ist mit der Saisonvorbereitung zufrieden. „Wir haben die Abwehr umgestellt und wollen schnellen Handball spielen. Das ist uns in den Testspielen, auch gegen Drittligisten, phasenweise schon sehr gut gelungen, wenngleich man die dort erzielten Ergebnisse natürlich nicht überbewerten darf“, sagt der 42-jährige Litauer. Auf der anderen Seite müsse man versuchen, „die Fehler zu minimieren“.

2. Was wünscht sich Svajunas Kairis?

Ein konkretes Saisonziel nennt der neue HCB-Trainer nicht. „Dazu ist die Liga einfach zu ausgeglichen. Eigentlich haben sich alle Mannschaften in der Sommerpause verstärkt. Das werden 30 hammerharte Partien für uns. Es können Verletzungen passieren oder andere gesundheitliche Einschränkungen dazukommen“, so der Litauer, der als Aktiver mit seinem Heimatverein Granitas Kaunas in der Champions League gespielt hat. „Wenn ich mir etwas wünschen könnte: dass wir jede Woche gesunde und fitte Spieler haben“, sagt Kairis.

3. Wie stark ist der Auftaktgegner?

Ein echtes Bild von den Bad Blankenburgern konnte sich der HCB im Vorfeld der morgigen Partie nicht machen, „da uns leider kein geeignetes Videomaterial vorlag“, wie Svajunas Kairis berichtet. Stefan Remke kennt seine bisherige Mannschaft natürlich aus dem Effeff und sagt: „Sie ist sehr abwehrstark und hat schnelle Außen, die nach Ballgewinnen sofort gefährliche Tempogegenstöße starten.“ In der Sommerpause haben die Thüringer mit Petr Hàzl, der im März beim damaligen Drittligisten und späteren Absteiger SV Plauen-Oberlosa beurlaubt wurde, nicht nur einen neuen Trainer bekommen, sondern auch seinen Kader weiter verstärkt: mit den Tschechen Josef Jonas, Michael Konarik, die in ihrem Heimatland Meister beziehungsweise Pokalsieger geworden sind, und Václav Kovář, den Ukrainern Volodymyr Kilievyi, Artem Sharko sowie Torwart Clemens Rein (kam von HaSpo Bayreuth).

4. Was erwartet die Zuschauer bei den Heimspielen der Burgenländer?

In erster Linie natürlich hoffentlich attraktiver Handball. Zehn der 15 Heimpartien er bevorstehenden Saison, auch das Auftaktspiel am Sonntag ab 16 Uhr gegen den HSV Bad Blankenburg, tragen die Burgenländer im Naumburger „Euroville“ aus; fünf Mal müssen sie wegen Terminüberschneidungen bei der Hallenbuchung nach Plotha ausweichen (wir berichteten). Der Eintritt zu den Oberliga-Heimspielen des HCB kostet acht, ermäßigt sechs Euro.

HCB-Steckbrief - heute Stefan Remke (22)

Ist vom Auftaktgegner HSV Bad Blankenburg zu den Burgenländern gewechselt: Stefan Remke.
Ist vom Auftaktgegner HSV Bad Blankenburg zu den Burgenländern gewechselt: Stefan Remke.
(Foto: Andreas Löffler)

Position: Rückraum links/Mitte

Spitzname: Ich habe keinen.

Erster Verein: MoGoNo Leipzig

Größte sportliche Erfolge: Mitteldeutscher Meister mit der B-Jugend des SC DHfK Leipzig

Drei Gründe für den HCB: ansprechendes Team, gut organisierter Verein, praktische Lage zwischen Studien- und Heimatort

Saisonziel: um den Aufstieg in die 3. Liga mitspielen

Lieblingssport außer Handball: Basketball - als Fan und auch selbst aktiv

Lieblings-Laster: Süßigkeiten, vor allem Schokolade

Lieblings-Übung im Training: das Warmmachspiel

Hass-Übung im Training: gibt es eigentlich nicht für mich

Nach dem Spiel gehe ich am liebsten... zu meinen Familienangehörigen, wenn sie in der Halle sind