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naumburg/Bad Kösen - Ziemlich dicke Luft in den Schulen in und um Naumburg: bei bis zu 30 Grad Celsius Durchschnittstemperatur in den Klassenräumen kein Wunder. Viele Einrichtungen haben deshalb gestern die Reißleine gezogen und verkürzten Unterricht verordnet. Für die Schüler der ersten und zweiten Klassen der Naumburger Georgenschule beispielsweise war so schon 11.10 Uhr Feierabend. Wer eine entsprechende Erlaubnis der Eltern in petto hatte - meist zum Schuljahresbeginn unterzeichnet -, konnte selbstständig den Heimweg antreten, wer nicht, wurde in der Schule betreut.
Trotz der Hitze und damit oft einhergehender Begleiterscheinungen vor allem für ältere Menschen mussten die Rettungskräfte nicht öfter ausrücken als sonst der Fall. Die Rettungsleitstelle des Burgenlandkreises zumindest vermeldete für gestern ein „ganz normales Einsatzgeschehen“. Im Burgenlandkreis gilt die Waldbrandgefahrenstufe 3. Es ist die dritthöchste von fünf. Das Betreuungsforstamt Naumburg spricht von einer erhöhten Waldbrandgefahr. Für die nächsten Tage zeigt der Waldbrandgefahrenindex laut Deutschem Wetterdienst nach unten.
Ähnlich das Prozedere in der Klinger-Schule in Kleinjena, mit dem Unterschied, dass wegen der ländlichen Lage der schnelle Nachhauseweg eher die Ausnahme war. Sekretärin Ines Srocke: „In den Räumen steht die Luft, deshalb sind bei uns die Kinder auf dem Schulhof im Schatten, wo es deutlich angenehmer ist.“
Auch das sich in Trägerschaft des Kreises befindliche Domgymnasium hat auf die hohen Temperaturen reagiert und vorfristig den Unterricht beendet - für alle 850 Schüler. Leiterin Angelika Römer: „Theoretisch könnte man sicherlich Unterschiede machen, praktisch aber nicht, da sich das für die Lehrer nicht realisieren lässt. Deshalb ist für alle 13 Uhr Schluss, eine Beaufsichtigung an der Schule selbstverständlich möglich.“ Am Naumburger Domgymnasium hat man sich dabei schon gestern festgelegt, dass auch heute - trotz vorhergesagter Abkühlung - der Stundenplan gekappt wird. „Die Räume vor allem in der ersten Etage sind dermaßen aufgeheizt, dass sich das am Mittwoch nicht ändern wird. Ich denke am Donnerstag kann wieder regulär Unterricht gegeben werden“, so Angelika Römer.
Und wie sieht’s in den Kindergärten aus? Hier wird für kühle Momente gesorgt, so oft und so gut es geht. In der Integrativen Kindertagesstätte „Sonnenschein“ in Bad Kösen beispielsweise. Hier ist gestern ein großer Pool aufgestellt worden, in dem gut 15 Kinder Platz haben und herumtollen können. „Durch die guten Verdunklungsmöglichkeiten für unsere Räume ist es aber auch drinnen einigermaßen erträglich, so dass hier die meiste Zeit verbracht wird“, macht Leiterin Marlies Kobinger deutlich.
Und in der „Villa Kindertraum“ in der Naumburger Buchholzstraße, wo die Kleinsten der Kleinen (null bis drei Jahre) ein zweites Zuhause haben, dienen bunte Bademuscheln und -tische als willkommene Erfrischung. Leiterin Andrea Weber: „Ansonsten gibt es viel zu trinken, und selbstverständlich achten wir auf eine angemessene, also leichte Kleidung.“