Fußball-Kreisliga Fußball-Kreisliga: Mertendorf schöpft Hoffnung

Naumburg/hbo - So liefen die Partien der fünf hiesigen Kreisoberligisten am Sonntag.
FC RSK Freyburg - Blau-Weiß Zorbau II 2:1 (0:0). Dank einer geglückten Einwechslung und einer Elfmeter-Parade von Torhüter Christopher Stahr hat der FC RSK Freyburg den Tabellenführer aus Zorbau geschlagen und dem Meisterschaftskampf Spannung verliehen. In der Jahnstadt begannen beide Teams zunächst defensiv orientiert und „auf Augenhöhe“, wie RSK-Mannschaftsleiter Andreas Oertel einschätzte. Ein Pfostenschuss des Freyburgers Jonas Weise (9.) und im Gegenzug das vermeintliche 0:1 des Zorbauers Tony Kitschajew, das jedoch aufgrund einer sehr knappen Abseitsposition nicht gegeben wurde, waren die größten Highlights in Hälfte eins.
Der zweite Durchgang begann dann mit einem Paukenschlag. Nachdem der Schuss von RSK-Neuzugang Chadreque Elias Cambaco noch von der Linie geholt worden war, fälschte der Zorbauer Alexander Schmidt den Nachschuss von Alexander Giese unglücklich zum 1:0 (47.) ins eigene Tor ab. Die Hausherren glaubten nun an die Überraschung und hatten auch ein glückliches Händchen beim Wechseln. Denn mit seiner ersten Aktion drückte der erst in der 62. Minute ins Spiel gekommene Christian Werner (64.) eine Flanke von Jens Diener zum 2:0 über die Linie.
Klar, dass der Tabellenführer in der Folgezeit den Druck erhöhte. Und das mit Erfolg. Aus spitzem Winkel verkürzte Christian Krug in der 75. Minute zum 2:1. Und nur sechs Minuten später schien die Partie sogar zu kippen. Zorbau bekam einen Foulelfmeter zugesprochen. Doch RSK-Torwart Christopher Stahr parierte den Schuss von Sebastian Hom und rettete seiner Mannschaft den Sieg. Ob das RSK-Team nun sogar die Kreisoberligameisterschaft angreifen kann, wird sich unter anderem kommendes Wochenende beim schweren Auswärtsspiel in Bad Kösen zeigen.
SV Hohenmölsen - Blau-Weiß Bad Kösen 0:2 (0:2). Gegen die im Tabellenkeller um jeden Punkt kämpfenden Hohenmölsener brauchten die Kurstädter eine Weile, um in die Partie zu kommen. Dann aber bekam man so langsam die Spielkontrolle und schoss durch die Treffer von Marco Werner, der per Außenrist nicht unhaltbar ins lange Eck traf, sowie Spielertrainer Marc Eschrich, der eine Vorlage seines Bruders Oliver verwertete, eine 2:0-Pausenführung heraus.
Diese sollte später auch der Endstand sein. Denn außer einer Vielzahl an Fouls und daraus resultierenden Freistößen hatte die sehr zerfahrene zweite Halbzeit kaum noch etwas zu bieten. Mit dem Sieg im Rücken schauen nun auch die Bad Kösener dem Duell gegen den FC RSK entgegen. „Freyburg hat Zorbau geschlagen und steht vor uns. Die Favoritenrolle liegt also eindeutig nicht bei uns“, stapelte Blau-Weiß-Coach Marc Eschrich tief.
Schwarz-Gelb Deuben - Naumburger BC 1920 1:1 (1:1). Der NBC fand auch gestern in Deuben nicht in die Erfolgsspur zurück. Neben der eklatanten Chancenverwertung inklusive vergebenem Elfmeter war dies vor allem der schwachen Anfangsphase zu verdanken. In dieser gingen die Deubener mit 1:0 in Führung, als die NBC-Defensive das Leder nicht aus der Gefahrenzone brachte und Thomas Kanolds Bogenlampe im langen Eck landete. Mit fortlaufender Spieldauer erreichten die favorisierten Naumburger dann die Spielkontrolle, scheiterten aber mehrfach vor dem gegnerischen Gehäuse, so etwa freistehend durch Daniel Söll und Patrick Hauer. Besser machte es allerdings Nils Walther, der in der 27. Minute nach einem Freistoß angespielt in den Strafraum eindrang und trocken zum 1:1 abzog.
Mit nun schwindenden Kräften auf Seiten der Gastgeber wurden die Naumburger in Hälfte zwei immer dominanter, doch weitere exzellente Tormöglichkeiten, so erneut durch Hauer, wurden vergeben. Zwar hofften die Naumburger bei gleich drei vermeintlichen Handspielen auf einen Elfmeterpfiff, doch als dieser dann kurz vor Spielende tatsächlich zugunsten des NBC ertönte, vergab Hauer vom Punkt die Chance zum Siegtor. Zu diesem Zeitpunkt nicht mehr auf dem Platz stand Carsten Pieper, der nach einer Rangelei in der 60. Spielminute genauso wie ein Deubener Spieler mit der Roten Karte vom Schiedsrichter vom Feld geschickt worden war.
Blau-Weiß Grana - Baumersrodaer SV 0:0. Im Kellerduell, das BSV-Trainer Frank Benndorf als „Not gegen Elend“ bezeichnete, verpassten beide Mannschaften den erhofften Befreiungsschlag. „Das war für beide Teams eigentlich zu wenig. Für uns, nach 15 Gegentoren in den letzten zwei Spielen und der Tatsache, dass wir quasi mit dem letzten Aufgebot in Grana waren, ist es zumindest ein moralischer Erfolg“, befand Benndorf, der den kämpferischen Einsatz seiner Mannschaft lobte und dabei vor allem Thomas Engel herausstellte. Nach 20 spielerisch verteilten Minuten bekam die Gastmannschaft auch die Oberhand und kam durch Wolfgang Grimmer (23./25.) zu einer Doppelchance. Ein schöner Kopfball sowie ein Pfostenschuss reichten aber nicht zur Führung. Grana hingegen wurde in der 43. Minute nach einer Ecke erstmals gefährlich.
Die größte Baumersrodaer Chance im gesamten Spiel war allerdings in der 53. Minute zu verzeichnen. Nach einem Fehler des Granaer Torwarts kam Silvio Rockstroh in Nahdistanz zum Abschluss, ließ jedoch die nötige Übersicht vermissen. In der Folgezeit schwanden dann bei den Gästen die Kräfte. Der gastgebende Tabellenletzte wurde stärker und kam nun seinerseits zu hochkarätigen Torgelegenheiten. Dabei konnte sich jedoch BSV-Torwart Yves Schreiber mit sehenswerten Paraden auszeichnen und wenigstens den einen Punkt retten. Die Ampelkarte für den Baumersrodaer Sebastian Friedrich wegen Meckerns sowie die „glatte Rote“ für einen Granaer Akteur bildeten das unrühmliche Ende der Begegnung.
FC ZWK Nebra - SV Motor Zeitz 0:1 (0:0). Nicht gerade begeistert waren die Zeitzer, als sie gestern bei schönstem Fußballwetter erfuhren, dass die Partie auf dem Nebraer Hartplatz ausgetragen wird. Doch - wie die Nebraer feststellen mussten - der Hartplatz ist kein all zu großer Vorteil mehr für sie, so wie das einst zu Landesliga-Zeiten der Fall war. Etwas glücklich, aber nicht unverdient fuhren die Gäste am Ende mit den drei Zählern davon und brachten die Heimelf weiter in die Bredouille. Die einzigen Höhepunkte einer ereignisarmen ersten Hälfte bildeten die Fernschüsse von Markus Konieczny über das Zeitzer Tor sowie auf der anderen Seite von Patrick Fuhrmann, wobei sich ZWK-Torwart Michael Barthel auszeichnen konnte.
Die beiden Torhüter waren es auch, die zu Beginn der zweiten Halbzeit im Mittelpunkt standen. Sowohl Barthel bei zwei, drei brenzligen Situationen im Nebraer Strafraum wie auch der Motor-Keeper Ingo Reinsch bei der Chance von Konieczny mussten ihr ganzes Können aufbieten, um den Kasten sauberzuhalten. Es waren dann jedoch die Zeitzer, die die technisch etwas feinere Klinge schlugen und auch nicht ganz unverdient in Führung gingen, als der eingewechselte Daniel Albrecht in der 75. Minute einen Konter zum 0:1 abschloss. Jubeln konnten nur wenig später zwar kurz auch die Nebraer, der Treffer von Routinier Thomas Horbel wurde wegen eines vorherigen Foulspieles aber nicht anerkannt. So ertönte am Ende beim 0:1 der Schlusspfiff, den ZWK-Akteur Heiko Christiani, der zuvor im Disput um den vermeintlichen Ausgleich nicht die Nerven behalten hatte, aber mit Gelb-Rot nicht mehr auf dem Platz erlebte.
