Einblicke in Kunsttechnik des Druckens
Naumburg. - Im Radierhäuschen auf dem Max-Klinger-Weinberg in Großjena entstand der größte Teil des grafischen Spätwerks des Leipziger Künstlers, darunter die Überarbeitungen der Folge "Vom Tode II", der Umfangreiche Zyklus "Das Zelt" und zahlreiche kleinere Arbeiten. Nun hat nach langer Pause die "Griffelkunst" wieder im Radierhäuschen Einzug gehalten. Mit Unterstützung der Stiftung Sparkasse Burgenlandkreis für Kultur und Sport sowie der Dr.-Broche-Stiftung hat der Museumsverein Naumburg eine Druckwerkstatt eingerichtet. Eine Druckpresse und sonstige Instrumente und Materialien sollen in Zukunft zur Verfügung stehen, um Interessierte aller Altersgruppen an das Thema Radierung heranzuführen. Anlässlich der Eröffnung der Druckwerkstatt war das Radierstübchen am Sonnabend geöffnet. Am Vormittag gab der pensionierte Kunstpädagoge Günther Kahl einen Einblick in die Radierkunst und die Radiertechnik. Am Nachmittag dann war der Hallenser Maler und Grafiker Hans-Christoph Rackwitz zu Gast.
Zukünftig sollen in der Druckwerkstatt Workshops zur Radiertechnik und Radiervorführungen stattfinden. Schulische Arbeitsgruppen sind ebenso eingeladen das Radierstübchen zu nutzen wie Erwachsenen-Gruppen. Der eigentliche Betrieb beginnt im Frühjahr 2008, doch noch im Oktober werden vom Museumsverein zwei Werkshops angeboten. Unter Anleitung erfolgen die zeichnerische Vorarbeit, die Arbeit an der Druckform und der anschließende Druck. Gleichzeitig vermittelt der Kurs Kenntnisse zu den druckgrafischen Techniken, speziell zur Radierung. Bei der Kaltnadelradierung wird mit der Radiernadel direkt auf die Druckplatte gezeichnet.
Im ersten Workshop wird nur die Kaltnadelradierung vermittelt, die Technik der Ätzradierungen wird zu einem späteren Zeitpunkt in Kursen angeboten. Die Radier-Workshops sollen jeweils von Freitag bis Sonntag stattfinden. Der Freitagnachmittag soll dem Kennenlernen der Technik und ihrer grafischen Möglichkeiten vorbehalten sein. Am Sonnabend werden in gemeinsamer Arbeit die zeichnerischen Entwürfe für die Kaltnadelradierung entstehen und mit der Radiernadel in die Platte übertragen. Zum Abschluss werden am Sonntagvormittag die entstandenen Platten gedruckt. Die ersten Termine: 5. bis 7. Oktober und 12. bis 14. Oktober oder nach besonderer Vereinbarung. Die Teilnehmerzahl ist auf sechs bis acht Personen beschränkt. Das für die Arbeit nötige Material wird zur Verfügung gestellt, Zeichenstifte und Zeichenpapier bringen die Teilnehmer mit. Anmeldungen nehmen der Museumsverein Naumburg unter 03445 / 70 35 03 oder Günther Kahl unter 03445 / 23 15 24 entgegen. Die Teilnahme am Workshop kostet 50 Euro.
Weitere Informationen im Stadtmuseum oder Internet: www.museumnaumburg.de