Ausstellung Ausstellung: Naumburger Dom zeigt Glanzlichter

Laucha - Mit strahlenden Gesichtern haben fünf Fahrer der Betriebsstelle Bad Bibra der Personennahverkehrsgesellschaft (PVG) Burgenlandkreis nagelneue Linienbusse in Empfang genommen. Es sei ein gutes Gefühl, in ein solch schmuckes „Dienstfahrzeug“ zu steigen und auf Fahrt zu gehen, meinten Hans-Jürgen Gottschalk und Roland Buhr. So falle ihnen der Abschied von ihren bis zu 16 Jahre alten Bussen nicht allzu schwer. Am glücklichsten zeigte sich Heinz Engelhardt. Er konnte sein Fahrzeug gleich mit nach Bad Bibra nehmen und die ersten Fahrgäste während seines Dienstes an Ort und Stelle chauffieren.
Im Linien- und Schülerverkehr der Personenverkehrsgesellschaft (PVG) Burgenlandkreis sind zurzeit 160 Busse in den Betriebsstandorten Bad Bibra, Naumburg, Zeitz, Weißenfels und Hohenmölsen im Einsatz. Geschäftsführer Lutz Däumler: „Die Busse fahren jährlich rund sechs Millionen Kilometer. Für den Schülerverkehr fallen 70 Prozent der Fahrten an. Von der Betriebsstelle Bad Bibra werden an Schultagen 23 Busse eingesetzt. Hier kümmern sich 30 Mitarbeiter im Fahrdienst um pünktliche und zuverlässige Verbindungen für die Fahrgäste. Im Bereich Unstrut/Finne legen die Busfahrer täglich 5500 Fahrplan-Kilometer zurück.“
In den anderen Bussen werden in den nächsten Tagen noch letzte Anpassungen vorgenommen. Nach der Montage der Bordrechner können dann sämtliche Verbundfahrscheine des Mitteldeutschen Verkehrsverbundes verkauft werden, bekommt der Fahrer die Pünktlichkeit angezeigt und wird die Haltestellenansage angesteuert. Eingebaute Funkgeräte erlauben die Kommunikation mit der Leitstelle der Verkehrsgesellschaft.
Die Übergabe der „weißen Flotte“ erfolgte durch Landrat Harri Reiche an der im Dezember eröffneten Schnittstelle am Bahnhof in Laucha. Denn die künftig im Unstruttal und auf der Finne eingesetzten fünf weiß lackierten Niederflurbusse sind mit für den Einsatz auf der Linie 611 (Laucha-Bad Bibra- Lossa/Wohlmirstedt) vorgesehen. „Seit 15. Dezember gibt es an Werktagen erstmals einen Stundentakt auf dieser Strecke. Weiter nach Lossa oder Wohlmirstedt geht es abwechselnd aller zwei Stunden. Zwischen Naumburg und Bad Bibra fahren die Busse über Bad Kösen und Klosterhäseler - Linie 604 - im Zweistundentakt“, so PVG-Geschäftsführer Erich Engel. Das noch junge Projekt der vernetzten Bus- und Bahnbedienung im Unstruttal und der Finne-Region mit Umsteigestelle in Laucha, so Engel, ist „Chance und Herausforderung für den Standort Bad Bibra“. Die Linien seien in ihren Fahrtzeiten so ausgerichtet, dass die Anschlüsse zwischen Bus und Bahn gut funktionierten. PVG-Geschäftsführer Lutz Däumler sagte, dass nach einer europaweiten Ausschreibung die Bestellung von elf Niederflurbussen von der Verkehrsgesellschaft ausgelöst worden sei. Kosten: 195000 Euro pro Bus. Die Nutzungsdauer der im Linienverkehr eingesetzten Fahrzeuge liege in der PVG bei 15 Jahren.
Mit der kontinuierlichen Verjüngung des Fuhrparks in den letzten Jahren ist der Anteil niederfluriger Linienbusse am Gesamtbestand auf nahezu 80 Prozent gesteigert worden. Neben den fünf Fahrzeugen für Bad Bibra wurden jeweils zwei den Betriebsstellen in Naumburg, Weißenfels und Zeitz übergeben. „Der Beschluss des Gesellschafters, in die Erneuerung des rollenden Materials regelmäßig zu investieren, ist ein klares Bekenntnis zur Zukunft eines modernen, bedarfsgerechten Personennahverkehrs im Burgenlandkreis“, sagte dazu Landrat Reiche. Durch vertraglich geregelte Zahlungen an die Gesellschaft von jährlich 9,55 Millionen Euro sei die Investition in den Fuhrpark erst möglich geworden.
Die Fahrgäste erwartet in den Bussen eine freundliche Innenausstattung und moderne Informationseinrichtungen. Mit Absenkvorrichtung und Rollstuhlrampe wird Behinderten und Familien mit Kinderwagen ein nahezu barrierefreies Ein- und Aussteigen an entsprechend ausgebauten Haltestellen ermöglicht. Abzuwarten bleibt, wie sich die Neuerungen mit der Inbetriebnahme des Nahverkehrsknotens Laucha entwickeln. Erich Engel: „Um auf Dauer ein stabiles Angebot vorhalten zu können, brauchen wir Fahrgäste, die Bus und Bahn für sich entdecken.“