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Auch Fragen nach Ufo-Stelle

Von Helga Heilig 11.08.2006, 14:42

Naumburg. - Wenn hin und wieder spät abends auf dem Parkplatz der Kreisverwaltung Burgenlandkreis in der Schönburger Straße nur noch ein gelbes und ein blaues Auto zu sehen ist, dann sagen sich Marion Geißler und Karina Weißbrich, dass wohl schon Feierabend ist - für die Kollegen im Haus. Die beiden Autos sind die der Sekretärinnen des Landrats Harri Reiche, und es kommt immer mal, oder immer öfter vor, dass sie bis weit nach 19 Uhr zu tun haben. Der Landrat hat zu Beginn des Jahres sein Sekretariat personell aufgestockt. War zuvor Marion Geißler ausschließlich als Sekretärin des Verwaltungschefs zuständig, kam nun Karin Weißbrich - zuvor im Wirtschaftsamt - hinzu. Nachvollziehbare Bürgernähe will der Landrat, und deshalb ist sein Büro täglich von 7 Uhr bis mindestens 18 Uhr besetzt. Und das ist nicht mit einer Sekretärin zu realisieren. Deshalb gibt es zwei Ansprechpartnerinnen im Vorzimmer. Sie teilen sich in den Arbeitstag. Eine fängt früher an und geht eher, die andere hat "Spätdienst", und das im Wechsel. Aber das klappt nicht immer, dann stehen die beiden Sekretärinnen-Autos allein auf dem großen Parkplatz.

im Landratsamt

Lieber greift er zum Hörer und klärt anliegende Fragen mündlich. Auch wenn Harri Reiche sich nicht im Landratsamt aufhält - das ist sehr oft der Fall - ist er fast ständig präsent, mittels eines seiner drei Mobiltelefone. Prall gefüllt ist der Terminkalender des Landrats, und zwar wochentags und an den Wochenenden. Damit im zeitlichen Ablauf nichts durcheinander gerät und der Chef stets zur rechten Zeit am rechten Ort ist, wird dessen Terminkalender besonders penibel geführt. Beide Sekretärinnen bestätigen, dass des Landrats Hauptbeschäftigung die Termine sind. Es gibt viele Tage, da jagt einer den anderen.

"Wir müssen flexibel, fix und stets freundlich sein", umschreiben die Sekretärinnen ihren Job. Dass sie der deutschen Sprache mächtig sein und schnell schreiben müssen, versteht sich. Flexibel sind die beiden Frauen auch, wenn es gilt, die Briefe des Chefs zu verfassen.

Der Landrat ruft nicht zum Diktat oder spricht seine Briefe auf ein Band. Er sagt, was er dem jeweiligen Empfänger mitzuteilen hat, alles andere überlässt er seinen Fachkräften im Vorzimmer. "Nach zwölf Jahren Erfahrungen im Büro des Landrats weiß man, was man zu schreiben hat", sagt Frau Geißler. Kaffee ist für beide Frauen "das Lebenselixier" schlechthin. Mit ihm überstehen sie so manchen hektischen Tag. Morgens um sieben wird ein starker Mokka gekocht, aber ab 8 Uhr, wenn der Chef da ist, gibt es nur noch "Blümchenkaffee". Das wünscht die Frau des Landrats, sie ist um die Gesundheit ihres Mannes besorgt. Weil sie, wie sie sagen, solidarisch sind, trinken die Sekretärinnen dieses "Getränk" halt mit.