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Ziegelrodaer Forst Ziegelrodaer Forst: Jagdhornklänge zu Köstlers Ehrung

Von Gerhard Grulke 16.06.2003, 15:02

Ziegelroda/MZ. - Ein frisch vermähltes Paar hatte seine Gäste zu zünftigem Schmaus in die Jägerklause eingeladen, Sportler eilten mit Pfeil und Bogen durch die grünen Gefilde. Letztere gehörten zur Halleschen Feldbogengilde, die sich alljährlich hier zum Kampf um den Köstler-Pokal einfinden. Doch die größte Ehrung, die dem Königlichen Oberförster Carl-Friedrich-Gottlob Köstler (1797-1842) seit vier Jahren anlässlich seines Geburtstages zuteil wird, dass ist die Verleihung der nach ihm benannten Medaille an verdiente Forstleute.

Die Jagdhornbläsergruppe Ziegelroda eröffnete die diesjährige Ehrung am Köstler-Denkmal im Forst, der Seniorenverein Ziegelroda legte ein Gebinde nieder, bevor die Auszeichnung begann. Die mit kurzen Reden zum Wald und dessen Nutzung für die Erholung, als Rohstofflieferant und Klimaregulator eröffnet wurde. Die Einhaltung des forstlichen Generationsvertrages wurde angemahnt und damit in gewisser Weise auch Köstlers gedacht, dessen unermüdlichem Wirken die gesunde Mischwaldform des Ziegelrodaer Forstes zu verdanken ist.

Köstler verpflichtet fühlen und fühlten sich alle drei in diesem Jahr Ausgezeichneten, die sich vornehmlich um Pflanzung und Pflege von Eichen und Buchenbeständen verdient gemacht hatten. So zum Beispiel Fosträtin Heike Roßbach, , die sie wegen ihrer "Eichenwirtschaft" erhielt (die MZ berichtete) und Oberforstmeister Helmut Müller, der im September 2002 in den Ruhestand gegangen ist.

"Ich bin überrascht, stolz und sehr froh über die Ehrung", so Müller, der seit 1996 das Dezernat Forstwirtschaft beim Regierungspräsidium in Halle leitete und vor vier Jahren selbst die erste Köstler-Medaille übergeben konnte. Ein dritter Forstmann, dem eine von den Nachfahren Köstlers gestiftete Feinsilbermedaille übergeben werden sollte, war zur Ehrung nicht erschienen: Hans Günther Vollmer, Revierförster im Ruhestand.

"Er befindet sich zur Zeit in einer Leipziger Klinik, wo er sich einer Herzoperation unterziehen muss", wurde die versammelte Runde von Revierförster Wilmar Frederking informiert. Wenn es der Gesundheitszustand zulasse, so Frederking, werde man ihm bei einem Besuch in würdiger Form die Medaille überreichen.