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Ein Nachmittag am Sanierungsobjekt Vorbereitungen für „Vitzenburger Sommerscheune“ laufen

Familie Sander revitalisiert in Vitzenburg eine Scheune von 1871, der der Verfall drohte. Am Sonnabend, 20. Juli, findet das erste Fest auf dem Hof an der Scheune statt.

18.07.2024, 15:00
Auf dem Hof der Scheune in der Parkstraße laufen die Vorbereitungen für die „Vitzenburger Sommerscheune“ am Samstag.
Auf dem Hof der Scheune in der Parkstraße laufen die Vorbereitungen für die „Vitzenburger Sommerscheune“ am Samstag. (Foto: A. Losack)

Vitzenburg/MZ - - Eine Kuchentheke wird geputzt, Holz von Verkaufshütten aufgearbeitet, die Außenanlage schick gemacht: Auf dem großen Innenhof an einer 86 Meter langen Scheune in der Parkstraße in Vitzenburg laufen bei Familie Sander die Vorbereitungen für eine Premiere. Sie lädt am Samstag, 20. Juli, von 12 bis 18 Uhr zur „Vitzenburger Sommerscheune“ ein. Eine Veranstaltung, bei der die Gäste auf dem Hof und auf der dazugehörigen Wiese einen gemütlichen Nachmittag bei Kaffee und Kuchen, Wein, Limonade, Essen vom Grill sowie Musik verbringen können. Secondhand- und Flohmarktartikel werden auch angeboten. Außerdem kann man in Bautagebüchern blättern, die den bisherigen Um- und Ausbau der Scheune dokumentieren, und mit den Eigentümern ins Gespräch kommen.

Susann und Heiko Sander, denen bis Ende 2022 das Kinderhaus Vitzenburg gehörte, haben vor drei Jahren die aus dem Jahr 1871 stammende Scheune gekauft. Kuhställe waren da früher drin, an den Giebeln Wohnungen und in der oberen Etage Heu-und Strohlager. Doch über die Jahre war das Gebäude, das einst zu einem Vierseitenhof gehörte, immer mehr dem Verfall preisgegeben. Sanders kauften es mit dem Ziel, das denkmalgeschützte Objekt zu erhalten und einer Nutzung zuzuführen.

„Wir haben Stück für Stück angefangen“, sagt Heiko Sander. Priorität hatte das Dach, das Lücken aufwies und dementsprechend nicht dicht war. Aus Orten in ganz Deutschland, wo alte Scheunen abgerissen wurden, kaufte die Familie rund 10.000 handgestrichene Ziegel. „Wir wollten das Dach mit seinem ursprünglichen Charme erhalten“, erklärt Susann Sander. Im ersten Jahr seien sie hauptsächlich damit beschäftigt gewesen, das Gebäude zu sichern. „Und wir haben angefangen, das Grundstück aufzuräumen“, sagt sie und fügt an: „Es war eine Müllhalde.“

Jetzt lädt der Innenhof mit der großen Wiese, auf der eine Hunderte Jahre alte Kastanie steht, zum Verweilen ein. Und auch in der Scheune haben Sanders schon kräftig Hand angelegt. Sie kommen mit dem Um- und Ausbau, den sie zu 90 Prozent in Eigenregie durchführen, voran. An einer Giebelseite hat sich ihr Sohn Lukas eine Wohnung ausgebaut, die ein geschmackvolles Feingefühl für alte und neue Materialien widerspiegelt.

Wie Susann Sander sagt, ist die Idee, eine „Sommerscheune“ durchzuführen, mit ihren Schwiegertöchtern Michelle und Leoni, die Freundin von Sohn Hannes, entstanden. Es soll ein schöner Nachmittag werden, mit dem sie auch darauf aufmerksam machen möchten, dass sich an der alten Scheune etwas tut und sie noch einiges vorhaben. So soll laut Heiko Sander voraussichtlich im nächsten Jahr im Gebäude ein Trödelcafé eingerichtet werden, das dann hin und wieder öffnet. Bis es soweit ist, gibt es noch viel zu tun.

„Vitzenburger Sommerscheune“, Parkstraße 7, Samstag, 20. Juli, 12 bis 18 Uhr, Eintritt 4 Euro, davon 2 Euro Wertbon und 1 Euro Spende für den Lionsclub Querfurt