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Von Schkopau durch ganz Deutschland

Von Regina Retzlaff 05.09.2008, 16:01

Schkopau/MZ. - "Geht's noch?" fragte er noch beim Aussteigen und tippte dabei auf seine Armbanduhr. Zustimmendes Nicken der Wartenden ließen den Landespolitiker sichtlich aufatmen.

Schließlich war sein Eintreffen zur Feier des 10-jährigen Bestehens der Mitteldeutschen Eisenbahn GmbH (MEG) für 11 Uhr avisiert gewesen. Als er sich sein Jackett überwarf, zeigten die Zeiger der Uhren 11.07 Uhr an. "Aber es war schon sehr interessant, sich während der langsamen Fahrt über das Gelände darüber zu informieren, wie es sich in den letzten Jahren zu einem starken Wirtschaftsstandort entwickelt hat", erklärte der studierte Chemiker Daehre,

der von den MEG-Geschäftsführern Michael Koch und Jürgen Sonntag begrüßt wurde. Die MEG ist eine 1998 gegründete gemeinsame Tochtergesellschaft der Railion Deutschland AG Mainz (80 Prozent) und der Transportpetrol GmbH Internationale Eisenbahnspedition Hamburg (20 Prozent). Die MEG hatte Personal und Betriebsmittel der Werksbahnen Schkopau und Böhlen der damaligen BSL Olefinverbund GmbH übernommen. Der Betrieb dieser Werksbahnen und die im Jahr 2000 hinzugekommene Betriebsführung der Anschlussbahn der heutigen Cemex OstZement GmbH Rüdersdorf sind wichtige Standbeine.

Gleichzeitig expandierte das Unternehmen auch außerhalb der Werksbahngleise. So fahren fast täglich Zementzüge von Rüdersdorf nach Rostock Seehafen und Regensburg Donauhafen. All diese Verkehre werden den Kunden als "All-Inclusive-Paket" mit komplettem Güterwagenmanagement angeboten. Die MEG betreibt 500 eigene zweiachsige Spezialgüterwagen für Zementtransporte, 18 Rangier-, 25 Strecken- sowie 12 kombinierte Strecken- / Rangierlokomotiven. Im Jahr 2007 wurde ein Umsatz von über 36 Millionen Euro erreicht.

Minister Karl-Heinz Daehre würdigte die Entwicklung des Unternehmens und unterstrich, dass künftig alle Verkehrsträger, will heißen Straße, Schiene, Wasserstraße, weiter an Bedeutung gewinnen werden. "Wir haben schon jetzt Probleme bei der Bewältigung des Güterverkehrs. Es ist eine Herausforderung für die Zukunft, den Verkehr weiter von der Straße auf die Schiene zu bekommen und die Wasserwege einzubeziehen", unterstrich der Minister. Insofern habe auch die MEG für diese Zukunft eine große Bedeutung.