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Vogelschau Vogelschau: Graukardinäle keine grauen Eminenzen

Von Dietmar Römer 06.10.2003, 13:39

Roßbach/MZ. - Das besondere gestalterische Engagement der Ziervogelzüchter hatte wohl auch ein gutes Stück Dankbarkeit gegenüber der Gemeinde und ihrem Bürgermeister Peter Simon als Hintergrund. Deutlich ausgesprochen hat ihn schließlich Vereinsvorsitzender Ralf Henschke: "In Braunsbedra haben wir keine geeigneten Räumlichkeiten für unsere Ausstellungen. Deshalb sind wird dem Roßbacher Bürgermeister sehr dankbar, dass wird diesen schönen Raum zudem kostenlos nutzen dürfen." Ganz uneigennützig ist die Großzügigkeit wohl nicht, denn in dem Verein sind neben Braunsbedraer, Lauchstädter, Klobikauer, Franklebener und Gosecker Züchtern auch welche aus Roßbach. Zumal den Roßbachern mit den sangesfreudigen Zuchterfolgen der Vogelfreunde ein unterhaltsamer und zugleich lehrreicher Anziehungspunkt geboten wurde.

So staunte sicherlich mancher Besucher über die nicht eben weit verbreiteten Vögel mit dem rot behaubten Kopf und dem streng klingenden Namen Graukardinal. Dabei ist er bei weitem keine graue Eminenz. Züchter des hierzulande sehr seltenen Exoten, der aus Nordamerika stammt, ist der Vereinschef selbst. Die Graukardinalhähne, lobt er, singen sehr melodisch, sind winterhart und somit hier gut zu halten. Zudem gehöre der Starenvogel nicht zu einer geschützten Art.

Seine Spezialstrecke wie auch die von fünf anderen der insgesamt 15 Vereinsmitglieder seien jedoch die Standard-Wellensittiche. Mit den ursprünglich aus Australien stammenden Vögeln verbinden sich zahlreiche Erfolge auf Kreis-, Landes- und Bundesebene.

Es sei ein teures Hobby geworden, beklagt Henschke. Das habe seinen Grund im teuren Futter und in strengen Gesundheitsbestimmungen, um die Papageienkrankheit zu verhindern. Zudem behindere das den Zulauf junger Züchter. Der Züchterstamm jedenfalls bleibt bei der Stange, bestens unterstützt von den Partnern und Familien. So kredenzten die Züchterfrauen am Samstagnachmittag den Besuchern selbst gebackenen Kuchen.