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Viel Hokus Pokus vereinte sich mit Drehorgelklängen

Von TANJA DAGENBACH 06.09.2009, 17:14

MERSEBURG/MZ. - Da konnten Ausstellungen besichtigt, Zaubertricks bestaunt und gleich vor Ort erlernt werden. Man konnte Orgelklängen lauschen oder den Ausblick vom Turm der Stadtkirche genießen.

Und die Resonanz zeigte, dass die Idee der Stadt wohl aufgegangen ist, Einwohner und Gäste anzulocken. Bereits eine halbe Stunde vor der offiziellen Eröffnung des Zauberfestes gemeinsam mit dem 13. Drehorgelfest reihten sich rund 80 Neugierige vor den noch geschlossenen Türen der Stadtkirche ein, um dem gemeinsamen Konzert von Drehorgelspielern zu folgen. Den rund 200 Interessierten präsentierten sich die verschiedensten Orgel-Exemplare, darunter eine Niemuth-Trompetenorgel, eine Riemer-Walzenorgel und eine Hofbauer-Orgel.

Zwischen Händel und Vivaldi-Klängen und Volksliedern erläuterte Mitorganisator Joachim Bunk alias "Drehorgel-Mucky" aus Leuna, Wissenswertes über Komponisten und Instrumente. Dann ging es draußen unentwegt kunterbunt zu. Nebenan am Grünen Markt konnten sich Zauberer in spe von Helfern des Mehrgenerationenhauses mit Farben verschönern lassen, während die Großen sich Kuchen und Kaffee munden ließen. Vom eher kühlen, windigen Wetter ließ sich auch das Publikum vor der großen Bühne am Entenplan nicht abschrecken. Dort stellte die Tanzgruppe Merseburg-Meuschau die Entstehung der Stadt nach, und der Zauberer Andreas Schröter zeigten verblüffende Tricks und ließ Zauberfans eifrig mittun.

Das Stadtfest zog sogar Besucher von weit her an: Roswita Biermann aus Walsrode hat ihre Kindheit in Merseburg verbracht und kam nun zum Zauberfest zurück in die Heimat. "Besonders schön fand ich das Eröffnungskonzert der Drehorgelspieler. Schade nur, dass so wenig junge Leute den Weg in die Kirche gefunden haben, meinte sie. Über mehr Andrang der Jüngsten hätte sich auch Iris Schmidt von der Merseburger Selbstnutzerinitiative gefreut. In ihrer kleinen Zauberschule in der Domstraße konnten die Kleinen das Abc der Magierkunst erlernen und dabei "selbstgebraute" Waldmeisterbrause aus dem Hexenkessel kosten. In der Gotthardtstraße sah man eine Pudelschau, Clowns, Straßenzauberer und den "verrückten" Wissenschaftler Dr. Herrmann von Schnitzel aus Leipzig, der mit seiner Rakete nach der Antwort auf alle Fragen suchte. Am Kliaplatz gab es derweil Gemüsesnacks und Getränke, angerichtet als "Teufelszähne", "Hexenohren" und "Drachenblut". An der Apothekenstraße konnte man sich dann in mittelalterlichen Trachten fotografieren lassen. Das war ebenso beliebt wie die Präsentationen "Rund um die Zaubersprüche" im Dom.

Veranstaltet wurde das Spektakel vom City Management Merseburg. Dessen Chefin Nicole Martin zeigte sich erfreut, dass sich die Mitwirkenden so engagiert haben. Mit der Anzahl der Besucher sei sie sehr zufrieden. Doch sie räumte ein, "dass die Umsetzung der Idee des Zauberns noch ausbaufähig ist." Zum Abschluss wurden die Besucher am Abend mit Live-Musik und der Feuershow der Gruppe "Inflamati"verabschiedet.