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Videotronik GmbH Querfurt Videotronik GmbH Querfurt: Generationswechsel an der Firmenspitze

Von Regina Retzlaff 27.10.2003, 13:35

Querfurt/MZ. - Als Leiter Marketing und Vertrieb verdiente sich Enke jun. die ersten Sporen, um nun die Geschicke des Unternehmens in die Hände zu nehmen.

"Aber ich kann die Finger auch nicht davon lassen, stehe Steffen weiterhin zur Seite", betont Enke sen. und lehnt sich in seinem angestammten Chef-Sessel zurück. Aber nicht nur Enkes Junior ist nachgerückt. Auch Rolf Burggrafs Sohn Alexander, der studierte Betriebswirt, gehört inzwischen zum Team. Damit habe man nun die Grundlage geschaffen, dass das Unternehmen auch in Zukunft auf dem Weltmarkt erfolgreich mitmischen kann.

Und das sagt Enke Senior im Bewusstsein, schon heute Geschäftspartner zu haben in ganz Europa, aber auch im Oman oder in Turkmenistan. In Oslo haben die Querfurter jüngst die gesamte U-Bahn mit ihrem Videofunksystem ausgerüstet. Dafür gab es vom Landkreis Merseburg-Querfurt übrigens einen Innovationspreis. Die VTQ Videotronik GmbH ist längst nicht mehr nur ein Dienstleister. Eine schlagkräftige Entwicklungsabteilung, Produktion und Vertrieb sind inzwischen zu einer unzertrennlichen Einheit geworden.

Deshalb stehen derzeit auch 140 Mitarbeiter in Lohn und Brot. Der Export macht inzwischen 32 Prozent des Gesamtumsatzes aus. "Aber wir sind jetzt in Sachen Produktionsfläche an unsere Grenzen gestoßen. Wir müssen erweitern. Dazu steht uns noch der Instanzenweg aus, aber wir sind fest entschlossen, anzubauen und so weitere 35 bis 40 Arbeitsplätze zu schaffen", erklärt Günter Enke. Und man werde dazu in Querfurt bleiben, hakt Enke Junior ein. "Auch in denkbarer Zukunft haben wir nicht vor, mit dem Betrieb die Stadt zu verlassen", erklärt er. Ein Zeichen dafür ist wohl der neue Parkplatz in der Grünen Straße, den die Videotronik GmbH mit der Stadt bauen ließ. Etwa vier Fünftel der Fläche gehört der VTQ GmbH, dennoch steht der Parkplatz nicht nur den eigenen Mitarbeitern sondern als öffentlicher Platz auch den Bürgern zur Verfügung.

Inzwischen haben sich die Videotroniker ein weiteres Geschäftsfeld erschlossen. Es ist der Bereich der Medizintechnik. Für einen Vertrieb bauen die Querfurter Magnetfeldresonanztherapiegeräte. "Eine andere Neuentwicklung ist ein Richtfunkgerät für professionelle Fernsehübertragungen. Damit könnte man zum Beispiel Sendungen des offenen Kanals Merseburg per digitalem Richtfunk im Duplexverkehr nach Querfurt übertragen", erklärt Günter Enke. All das wird möglicherweise dazu beitragen, dass aus der Nominierung für den Mittelstandsoskar für das Unternehmen in diesem Jahr eine Oskarverleihung wird.

"So weit wollen wir im Moment nicht denken, aber wir haben schon so einige Ehrungen abgefasst", erklärt der Junior nicht ohne Stolz. Zweimal gab es den Innovationspreis vom Landkreis. Vor zwei Jahren wurde dem Betrieb der höchste Qualitätsmanagmentstandard für Zulieferer der Autoindustrie verliehen. 2001 war Enke Senior nominiert für die Auszeichnung als Unternehmer des Jahres.