Standesamt Bad Dürrenberg Standesamt Bad Dürrenberg: Mit Salz in die Ehe starten

Bad Dürrenberg - Etwas schummrig ist es, aber auch gleichzeitig ein ungewöhnliches Ambiente. Der alte Steinofen am Ende des Gewölbes wird nicht mehr entzündet, bietet aber einen unverwechselbaren Charme. Außerdem säumen den länglichen Gang Zeugnisse alter Zeiten, die mit moderner Technik - mit Licht - beleuchtet werden. Es sind Zeugnisse des ältesten Gebäudes der Stadt Bad Dürrenberg.
Aufwendig wurde das Alte Salzamt über Jahre saniert und bietet heute vielfältige Möglichkeiten für Paare sich trauen zu lassen. In das Gewölbe am Steinofen passen samt Brautpaar immerhin 20 Gäste. Aber auch für kleine und größere Gesellschaften ist das Standesamt direkt an der Saale ausgelegt.
1488 wurde das Alte Salzamt erstmalig erwähnt. „Es könnte aber auch noch älter sein“, sagt Bürgermeister Christoph Schulze (CDU) beim Rundgang durch die alten Gemäuer. Nicht alle Bereiche des Gebäudes stammen noch aus dieser Zeit, manches wurde später erweitert, angebaut oder verändert. Aber die Grundstruktur ist nach der Sanierung wieder erkennbar.
„Es gibt alles was man braucht“, erklärt Bauamtsleiter René Schaar. Zusammen mit Jörg Höhne, Leiter des Kultur- und Tourismusamtes hat er das Projekt über Jahre betreut. Es gibt natürlich einen Raum in dem sich die Hochzeitsgesellschaft treffen und vor der Trauung noch einen Blick in den Spiegel werfen kann. „Der ist nicht nur für die Frauen“, scherzt Schaar.
Danach besteht die Möglichkeit sich im ersten Stock mit einer etwas größeren Gesellschaft zu heiraten oder im Gewölbe sowie in einem abgegrenzten Bereich, der für eine ganz kleine Gesellschaft geeignet ist. „Die Möbel haben wir so gewählt, dass sie mobil sind und vielfältig einsetzbar“, so der Bauamtsleiter.
Nicht alle Teile können heute für das Standesamt genutzt werden. „Wir haben im hinteren Teil ein Tonnengewölbe gefunden, von dem wir gar nichts wussten“, so Schaar. Es ist flach und feucht, es tropft sogar mal hier und da von den Steinen. Während der Bauphase wurde das Gebäude von einem Bauforscher eingeschätzt und zwischendurch habe man sogar nach einem Schatz gesucht. „Wir sind mit Metalldetektoren durchgegangen. Man weiß ja nie, ob sich nicht doch irgendwo ein Goldschatz versteckt“, sagt Schulze mit einem Schmunzeln.
Einen Goldschatz hat man nicht gefunden, dafür Gegenstände aus verschiedenen Jahrhunderten, die nun im Alten Salzamt ausgestellt sind. Ein alter Pfennig von 1804, Ausrisse einer Zeitung und Tongegenstände. Was sie aber nicht gefunden haben, ist der Geheimgang. „Es gibt ihn, da bin ich mir sicher“, sagt Höhne. Es gebe Aufzeichnungen in denen von einem Geheimgang gesprochen werde. „Es gibt sogar Beschreibungen, wo er sich ungefähr befinden könnte“, sagt er weiter. Aber trotz aller Nachforschungen konnte der Gang nicht gefunden werden – noch nicht.
Doch die Stadt will sich die besondere Historie seines Standesamt in Zukunft mehr zunutze machen. „Wir arbeiten an einem Hochzeitskonzept“, sagt Höhne. Das solle in engem Bezug zum Thema Salz stehen. „Das ist das, was unsere Stadt ausmacht und es ist ein Alleinstellungsmerkmal.“ So wäre es denkbar Hochzeitspakete anzubieten, das Gradierwerk, den angrenzenden Kurpark und die Pflaumenbaumlaube stärker einzubeziehen. Bisher hat nur ein Paar das Gewölbe als Ort der Trauung genutzt. Doch das soll sich ändern.
