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Spaß für die ganze Familie

Von HANS-ERDMANN GRINGER 10.05.2009, 16:20

QUERFURT/MZ. - Die Großeltern des fünfjährigen Tom aus Wickerode wiederum sahen dem Knirps beim Rundendrehen mit der Gartenlok zu, während Gerd Pufky den Lanzbulldog mit Kindern über die Wiese tuckern ließ.

Familienspaß pur war angesagt am Samstag beim traditionellen Hoffest des Bauernmuseums in Querfurt. Rund 1 200 Besucher aus nah und fern strömten zu dem Gehöft nahe der mittelalterlichen Burg, um alte Bekannte zu treffen, sich bei einem der Direktvermarkter mit frischer Wurst, Brot, Obst, Wein, Honig oder Eis-Leckereien einzudecken und alles vor Ort gleich auszuprobieren. Oder sie schauten sich traditionelles Handwerk an. Es gab viel zu entdecken auf dem weiträumigen Areal.

Gleich hinterm Eingang schwitzte beispielsweise Eckard Böhme aus Niederschmon hinter einer dicken Menschentraube. Der Schmied bearbeitet auf dem Amboss mit kräftigen Hammerschlägen Hufeisen, die wenig später Fantago auf die Hufe genagelt wurde und Axel Eckardt half bei der Prozedur. Der Besitzer des elfjährigen braunen Pferdes aus Bad Lauchstädt klopfte dem Tier beruhigend an die Mähne, doch Fantago blieb ausgesprochen gelassen, selbst als der Rauch von verbranntem Horn aufstieg. Unweit entfernt kümmerte sich derweil Maritta Behrens um die Bastelstraße für die Kinder, die passend kleine Traktoren und Tiere aus Holz bemalten. Und das fünfköpfige Team der Bäckerei von Alfred Dette aus Querfurt verkaufte Leckereien wie Mohnkuchen und Erdbeerschnitten und schenkte dazu Kaffee aus.

Auch Landrat Frank Bannert (CDU) kam zu einer Stippvisite auf die "alte Burgschäferei" und informierte sich bei einem kleinen Rundgang mit Museumsleiterin Viola Pufky über die vielfältigen und ideenreichen Angebote. Diese waren wahrhaftig breit gefächert und mit viel Kultur gewürzt. Kay Müller vom ortsansässigen Axon-Verlag bot Literatur wie die kleine heimatkundliche Sprachkunde an. Burgmanagerin Katharina Heindrich zeigte an einem Stand beliebte Souvenirs des Querfurter Wahrzeichens und verriet, das in der kommenden Woche wieder Dreharbeiten für die TV-Serie "Geschichte Mitteldeutschlands" beginnen werden.

Karla Jäckel und ihre "Trotteldatschen" aus dem benachbarten Allstedt spannen richtig gute Fäden an der Spindel, Uljana Güthling aus Obhausen demonstrierte mit Enkelin Annemarie das Klöppeln, das sie seit 20 Jahren pflegt und zwei Korbmacher erstellten aus Weidenästen eine Flechtzaun. Im Museum selbst standen alte Gerätschaften und Maschinen aus vielen Jahren Landwirtschaftsgeschichte zur Besichtigung bereit, vom Handwagen über zweispännige Kutschen bis zum RS 08 / 15 Maulwurf und Traktor ZT 300, der zu DDR-Zeiten über die Felder rollte.

In der alten Remise konnten Besucher Sattlerwerkzeuge sehen, das alte original eingerichtete Bauernhaus bot Einblicke in das Leben vor 100 Jahren. Viel Beifall ernteten dann die in Nebra und Querfurt beheimateten Crazy Buffalos mit ihren Linedance-Programm, und am Abend Ließ Frank Rohloff aus Nebra seiner Disco noch mehr freien Lauf, um die Besucher zum Tanzen zu animieren. Am Ende waren sich wieder alle mit Viola Pufky einig: Es war ein wunderschönes Fest.

Das Bauernmuseum ist bis Ende Oktober täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet.