Sieger trotzen Pannen mit viel Cleverness

Merseburg/MZ/jan. - Die Sachsen-Anhalter gingen diesmal bei den vordersten Plätzen leer aus. Die belegten am Ende zwei junge Thüringer. Vincent Knyrim (14) aus der neunten Klasse eines Erfurter Gymnasiums und Zehntklässler Peter Coburger (16) vom Gymnasium in Greiz durften den Preis entgegennehmen: ein dickes Chemiebuch. "Ich wollte nur nicht letzter werden", erzählt Vincent, und Peter betont: "Dass ich Erster werde, hätte ich niemals gedacht."

Mit kleinen Pannen beim Experimentieren hatten dabei zwischendurch beide zu kämpfen. Die streikende Wasserpumpe hat Peters Tisch in einen See verwandelt, und Vincent musste lernen, dass ein "Tropfer" Indikatorflüssigkeit mehr als ein Tropfen ist, nämlich eine ganze Pipettenfüllung. Da ließ sich der Kupfergehalt einer Probe eben doch nicht so genau bestimmen. Aber dafür waren die klugen Köpfe ja in der Theorie die besten.

Peter hat daheim ein kleines Labor und ist sich schon sicher, dass er unbedingt Chemie studieren will. Dagegen möchte sich Vincent auf Mathematik konzentrieren, Chemie nur als Nebenfach belegen.

1 200 Schüler der neunten und zehnten Klassen aus sechs Bundesländern hatten sich insgesamt beworben, 36 von ihnen waren jetzt in der Endrunde Süd in Merseburg dabei und schwitzten im Labor. Organisiert wird der Wettbewerb seit acht Jahren vom Förderverein Chemie-Olympiade. Diesmal Andre Dorsch aus Leipzig mit. Der Student, der derzeit bei einem Studienaustausch in Belgien lernt, hatte vor acht Jahren teilgenommen und dabei die Lust auf die Chemie für sich entdeckt. Deshalb ist er seit zwei Jahren selbst Organisator.

Die Dow Olefin GmbH ,Fonds der chemischen Industrie und Total unterstützen den Verein, um sich langfristig auch den Fachkräfte-Nachwuchs zu sichern, so der Forschungs-Prorektor Jörg Kirbs von der FH, der sich erfreut zeigte über das hohe Niveau.