Senioren-WG Senioren-WG: Wie man trotz Pflegegrad selbstständig bleiben kann

Merseburg - Es tut sich Einiges auf dem Merseburger Denkmalhof. Alle sanierten Wohnung sind bereits vermietet und bezogen. Eine ganze besondere Wohnung ist allerdings noch zu haben: die für eine Senioren-WG. Vier Zimmer ohne Schwellen, ein Gemeinschaftsraum, zwei Bäder, eine gemeinsame Küche - wer zu fit ist für ein Pflegeheim, aber trotzdem Unterstützung braucht, könnte hier einziehen.
„Mit der Hausgemeinschaft rundherum und dem Pflegedienst, mit dem wir eine Kooperation haben, ist das sicherlich ein interessantes Angebot“, sagt Joachim Wenzel, der Geschäftsführer der Denkmalhof Merseburg GmbH.
„Zwei der vier Mitbewohner müssten allerdings den Pflegegrad 2 haben"
Ganz preiswert ist das nicht, denn zur Miete kommt noch zwingend eine monatliche Servicepauschale für den Pflegedienst dazu. Allerdings zahlen Pflegekassen für selbstorganisierte Wohngruppen auch monatliche Zuschläge von bis zu 214 Euro. Das Geld soll für Verwaltung und Organisation der WG, die Förderung des Gemeinschaftslebens und die Unterstützung bei der Haushaltsführung eingesetzt werden.
„Zwei der vier Mitbewohner müssten allerdings den Pflegegrad 2 haben, damit das Modell funktioniert“, erklärt Nadine Schibrowski, Geschäftsführerin des Pflegedienstes GPS. Da die Zukunft immer digitaler werde, sei im Haus auch bereits eine Schnittstelle für Telemedizin eingerichtet. Der digitale Arztbesuch rückt damit also immer näher.
„Wir werden noch eine Grünfläche anlegen"
Auch im Außenbereich wird darauf geachtet, Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Der Hof und die Zuwegungen zu den Wohnhäusern und der Arztpraxis sind so umgebaut worden, dass sie jetzt barrierefrei sind. „Man muss also nicht mehr quer über den Platz stolpern“, erklärt Joachim Wenzel. „Wir werden noch eine Grünfläche anlegen und im November zwölf zusätzliche Bäume pflanzen.“
Da habe man sich von der Baumschule Richter beraten lassen, welche Bäume bei den zunehmend schwierigen klimatischen Verhältnissen die richtigen wären. „Deshalb werden wir unter anderem Kugelahorn pflanzen.“ Hinter dem zentralen Wohngebäude sollen außerdem zwei Elektrotankstellen aufgestellt werden - eine mit 22 Kw - hier soll das Laden etwa vier Stunden dauern -, die andere mit 50 Kw. Da könnte eine Elektrokutsche schon nach einer Stunde wieder starten, verspricht Wenzel. (mz/und)