1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Merseburg
  6. >
  7. Schraplau Stedten und Esperstedt: Schraplau Stedten und Esperstedt: Einbrüche führen zu Existenznot

Schraplau Stedten und Esperstedt Schraplau Stedten und Esperstedt: Einbrüche führen zu Existenznot

Von Tilo Krippendorf 29.12.2013, 17:39
Henry Schroeter im geplünderten Gasflaschen-Lager in Esperstedt.
Henry Schroeter im geplünderten Gasflaschen-Lager in Esperstedt. Peter Wölk Lizenz

Esperstedt/Schraplau/MZ - In Esperstedt hatte Henry Schroeter Glück im Unglück und fürchtet doch um seine Existenz. Dem Inhaber dreier Einkaufsläden in Schraplau, Stedten und Esperstedt droht die Pleite. Ein Grund: In alle drei Geschäfte ist in diesem Jahr eingebrochen worden. Die Versicherungen haben ihm bereits teilweise gekündigt. Der letzte Vorfall ereignete sich Weihnachten. Vor dem alten Konsum knackten Diebe einen Drahtgitter-Verschlag zur Lagerung von Gasflaschen. 25 Propangasflaschen und drei Mischgasflaschen ließen die bisher unbekannten Täter mitgehen. Der Schaden beträgt inklusive des Flaschenpfands mehrere tausend Euro. „Ich hatte erst kurz zuvor Ware bestellt, auch extra etwas mehr, wegen der Feiertage“, so Schroeter.

Versicherung will nicht zahlen

Erst kurz vor Weihnachten wurde Schroeter in Schraplau Opfer von Kriminellen. Aus einem Laden stahlen sie Tabakwaren, Alkohol, Lebensmittel, Schmuck und Bargeld. „Das war besonders dreist. Die Täter haben offenbar eine abgestellte Schubkarre benutzt, um die Beute rauszufahren“, zeigt sich Geschäftsinhaber Schroeter erschüttert. Fast der gesamte Laden sei am 22. Dezember ausgeräumt worden. Der Schaden hier: Rund 5 000 Euro, schätzt Schroeter. „Die Versicherung will nicht mehr zahlen, weil schon einmal eingebrochen wurde.“ Auch in Stedten bekam der Händler in diesem Jahr bereits ungebetenen Besuch.

Bedrohung der Existenz

„Langsam geht es an die Existenz, ich muss wirklich überlegen, ob ich die Geschäfte weiterführen kann“, so Schroeter. Zumindest in Schraplau scheint er Opfer von Profis geworden zu sein. „Die müssen vorher schon den Laden ausgekundschaftet haben“, ist sich Schroeter sicher. Am Tag vor dem Einbruch fand er abgeschraubte Muttern einer Gittertür im Inneren des Ladens. Provisorisch schraubte er sie wieder an. Das hinderte die Einbrecher daran, auch in den Verkaufsraum zu gelangen, wie Spuren zeigen. „Die Alarmanlage, die mit der Eingangstür und dem Gasflaschen-Lager gekoppelt ist, wurde lahmgelegt“, beschreibt Schroeter das mutmaßliche Vorgehen der Täter. Er ist verärgert. Über die Einsparungen bei der Polizei und das Vorgehen der Versicherungen. Die Esperstedter dürfte das besonders hart treffen. Schroeter betreibt den einzigen Laden im Dorf. Außerdem beliefert er viele ältere Kunden auch Zuhause.