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Schraplau Schraplau: Hundesportverein lädt zum Flutlichtpokal

Von Nico Grünke 11.03.2013, 18:54
Auch Hund „Rocky“ gab sein Bestes. In seiner Hütte wurde Scheintäter Lars Skala von dem Tier entdeckt und verbellt.
Auch Hund „Rocky“ gab sein Bestes. In seiner Hütte wurde Scheintäter Lars Skala von dem Tier entdeckt und verbellt. PETER WÖLK Lizenz

Schraplau/MZ - Ein Dieb schleicht mitten in der Nacht über ein Grundstück, hält Ausschau nach Wertgegenständen. Da kommt plötzlich „Tango“ ins Spiel. Der acht Jahre alte Schäferhund stellt den Einbrecher und hindert ihn durch vehementes Bellen am Fortlaufen.

Solche Szenen spielen sich sonst wohl eher im Verborgenen ab. Am Samstag wird das Ganze aber von Dutzenden Leuten interessiert verfolgt. Auf dem Schraplauer Hundesportplatz hat „Tango“ den vermeintlichen Dieb bei einer Schutzhundprüfung einwandfrei gestellt und dadurch viele Pluspunkte bei Ralf Bartnick gesammelt. Der Landesgruppenleistungswart ist beim fünften Flutlichtpokal des Schraplauer Hundesportvereins als Leistungsrichter eingesetzt und schätzt die Darbietungen der insgesamt 18 Teilnehmer ein.

„Wir haben hauptsächlich Schäferhunde am Start. Es dürfen bei unserem Pokal aber auch andere Rassen mitmachen“, sagt Frank Birke, der zum Ausrichterverein gehört. Sein Verein sei bei der aktuellen Auflage allerdings nur mit einem Hund dabei. „Das ist in diesem Jahr so, weil viele von unseren Hunden schon ein wenig zu alt dafür sind. Und andere Hunde sind dagegen noch zu jung. Sie brauchen noch Training, um Wettkampfniveau zu bekommen“, erklärt Birke weiter.

Schäferhund „Tango“ hat inzwischen feststellen müssen, dass sich der Angreifer durch das Stellen und Verbellen, wie Fachleute das Stoppen des Diebes bezeichnen, nicht zur Ruhe hat bringen lassen. Mit einem Stock deutet der Dieb, der beim Wettkampf von einem mit Schutzkleidung ausgestatteten Helfer gespielt wird, mehrere Schläge an. Der Schäferhund beißt daraufhin in den sogenannten Schutzärmel und lässt erst wieder ab, als Herrchen Dietmar Köhler ihm das entsprechende Kommando gibt. Der Rüde lässt sich bei all dem nicht ablenken, nicht von den zahlreichen Zuschauern und auch nicht von der ungewohnten Flutlichtatmosphäre. Nur Kleinigkeiten muss Leistungsrichter Bartnick nach der Übung monieren. 90 von 100 möglichen Punkten erhalten Dietmar Köhler und „Tango“ für ihre Leistung. „Das ist schon ein ziemlich hoher Wert“, sagt Frank Birke und applaudiert. Damit könne sich Dietmar Köhler Hoffnungen auf eine vordere Platzierung machen. Die sich anschließenden Kontrahenten bestätigen das. Ein Belgischer Schäferhund bringt es lediglich auf 60 Punkte. Und auch nach weiteren Startern liegt „Tango“ immer noch an der Spitze. Dietmar Köhler verfolgt das Geschehen mittlerweile entspannt vom Rand aus, spendet Applaus für die anderen Teilnehmer und nimmt zahlreiche Gratulationen entgegen. Die Hundefreunde seien eben eine eingeschworene Gemeinschaft. Man gönne sich Erfolge, betont Köhler. Mit dem Sieg rechnet der Hundehalter aus Eisleben aber nicht. „Voriges Jahr hatte ich hier auch über 90 Punkte und bin am Ende im Mittelfeld gelandet“, erzählt Köhler. Unter rund 20 Teilnehmern hatte er damals mit „Tango“ Rang zehn belegt. Und auch diesmal reichte es nur für den sechsten Platz, da mehrere Hunde mehr als 90 Punkte erreichten.