Sanierung der Kirche Obhausen Sanierung der Kirche Obhausen: Neues Dach für St. Johanni

Obhausen - Lange Zeit hat sich die Doppeldeckung des Kirchenschiffs von St. Johanni Obhausen als vorteilhaft erwiesen. Wenn mal ein Ziegel kaputt ging, war zumindest noch ein zweiter da, der dicht hielt.
Doch die Wahrnehmung täuschte. „Bis wir im Giebel plötzlich Feuchtigkeit entdeckten“, erzählt Runa Ulbrich, Mitglied im Obhäuser Kirchgemeindebeirat. Der beriet und beschloss, dass das Dach sowohl von Schiff als auch der Apsis erneuert werden müssen. Das war 2013 und auf Beschluss des Gemeindekirchenrates wurden im Bauausschuss des Kirchspiels die entsprechenden Anträge gestellt. Dann die Mittel beantragt. „Vom Land kam eine Ablehnung, von Lotto eine Zusage. Dann trugen wir Geld vom Kirchenkreis, vom Kirchspiel und der Kirchgemeinde zusammen. Als 2015 schließlich die Genehmigung vorlag, konnten wir auf 96.000 Euro zurückgreifen“, erzählt Runa Ulbrich.
Das Geld reichte allerdings nicht mehr für die Apsis. „Deshalb haben wir uns entschieden, erstmal nur das Schiff zu decken. Für die Apsis müssen wir dann neue Mittel eintreiben.“
Im Juni begann man mit der Abdeckung des alten Daches. „Und da wurden die ganzen Ausmaße der Wasserschäden entdeckt. So war zum Beispiel die Holzkonstruktion, die das Tonnengewölbe trägt, innen völlig verfault. Sie musste ersetzt werden“, schildert Runa Ulbrich. Das war ebenso nicht geplant wie der Ersatz bzw. das Sichern von Balken, die in Lehm eingepackt waren. Der hatte die Feuchtigkeit gespeichert und nach und nach ins Holz abgegeben. Daraufhin habe man auch ein neues Holzschutzgutachten machen und auf Pilze und Insektenbefall untersuchen lassen. „Gott sei Dank war kein Pilzbefall festzustellen. Und auch sonst gab es da keine Hiobsbotschaften“, so Ulbrich.
Herbstwetter hilft
Um an die Schadstellen zu kommen, musste ein Innengerüst gestellt und der Westgiebel rechts und links der Orgel abgerissen werden. Nach der Sanierung wurde der wieder aufgebaut und auch die Bemalung ist durch Marcel Busse wieder hergestellt worden. Er habe sogar an den Wochenenden gearbeitet, um so schnell wie möglich fertig zu werden und die Kosten für das Gerüst so gering wie möglich zu halten. Als bauausführende Dachdeckerfirma ist die einheimische Firma Jacob unterwegs. Den Dachdeckern spielt das herrliche Herbstwetter in die Karten.
Wenn das Dach fertig ist, dann ist auch die Rundum-Sanierung von St. Johanni fast geschafft (bis auf das Eindecken der Apsis). Nach der Wende präsentierte sich das Gotteshaus noch in einem erbarmungswürdigen Zustand. Doch die rührigen Obhausener und die Gemeindemitglieder ließen nicht locker. Zuerst wurden Elektrik, Treppen und Eingangstüren in Ordnung gebracht. Es folgten neue Fenster und die Sicherungsgitter davor. Weil die Apsis drohte wegzubrechen, wurde sie gesichert. Dann wurde der Innenbereich saniert, die Malereien erneuert, der Altar restauriert und die Orgel.
2009 gab es zwei neue Glocken und Schallluken. Inzwischen wird das Gotteshaus als offene Kirche für Veranstaltungen aller Art wie Ausstellungen, Konzerte, Hochzeiten, Gottesdienste und auch Trauerfeiern genutzt. Am 21. und 22. November gibt es die nächste Ausstellung mit Schülerarbeiten aus dem Kunstunterricht. (mz)
