Saalekreis Saalekreis: Vermessung der Schul-Welt
MERSEBURG/MZ. - "Auf das Projekt gekommen sind wir durch das Fernsehen, das eine Reportage zum 12. östlichen Längengrad gemacht hatte", so Geografielehrerin Kerstin Hoffmann, eine der Projektbetreuerinnen. Daraufhin habe man beschlossen, sich näher mit dem 12. Längengrad auseinanderzusetzen und die Schüler mit einzubeziehen. "In Zweiergruppen erarbeiten sich die Jugendlichen Wissen und erledigen dazu verschiedene Aufgaben, die in Protokollen festgehalten werden", ergänzt die zweite betreuende Lehrerin, Antje Makovits.
Zu diesen Aufgaben gehören Recherchen und auch Interviews, denn beispielsweise im Merseburger Schlossgarten gibt es bereits eine Markierung für den Längengrad. "Wir haben deswegen mit dem Altstadtverein gesprochen, der dort eine silberne Stahlschiene setzen ließ", erzählt Schüler Benjamin Muhammedin. Auch auf dem Gelände der Total-Raffinerie, die das Projekt unterstützt, sei man gewesen, da es ebenfalls auf diesem Längengrad liege. "Wir haben wirklich viel über den 12. Meridian und seinen Verlauf erfahren", so Schülerin Viktoria Schmalfuß.
Ein Merseburger Vermessungsbüro hat zudem unentgeltlich den Verlauf des Meridians auf dem Schulgelände exakt bestimmt. Dazu kamen ein GPS-Gerät, das satellitenbasiert die Position eines Ortes auf der Erde bestimmt, und ein so genannter Tachymeter zum Einsatz. Vermessungspunkte zeigen nun außerdem an, wo der Meridian verläuft. "Die Linie geht teilweise durch das Schulgebäude", schmunzelt Antje Makovits.
"Leider hat die lange Frostperiode unser Projekt etwas verzögert", bedauert sie. Dadurch sei man nun etwas in Zeitnot, alle Unterlagen für den Innovationspreis des Landkreises zusammenzustellen, an dem man teilnehmen wolle. "Von dem möglichen Gewinn würden wir gern Unterrichtsmaterialien kaufen", erklärt Makovits.
Zudem ist die Anbringung einer Anschauungstafel am Schulgebäude geplant, die sowohl Schülern des Gymnasiums als auch Besuchern der Kreisvolkshochschule das Gradnetz und den 12. Meridian näherbringen soll. Und auch für weitere Schulprojekte gebe es schon Ideen, so Kerstin Hoffmann.