Saalekreis Saalekreis: Schwertkampf im Erlebnishof
Milzau/MZ. - In Milzau rasseln die Schwerter und Schilde, die Menschen fechten und reiten. Nein, auf dem Gelände des Familien-Erlebnis-Hofes findet keine mittelalterliche Schlacht statt. Vielmehr haben sich dort Leute getroffen, um den Saalekreis-Aktionstag des Ehrenamtes in Kombination mit dem Beginn eines einwöchigen Feriencamps zu feiern.
"Der Aktionstag dient zur Präsentation der regionalen ehrenamtlichen Tätigkeiten", erklärt Jörg Heinze. Der Leiter der AG "Ehrenamt" und Chef des Kreis-Ordnungsamtes fährt fort: "Wir haben viele verschiedene Vereine aus dem gesamten Saalekreis für die Veranstaltung gewinnen können. Das Hauptaugenmerk liegt aber natürlich auf den Kindern. Wir möchten mit dem Feriencamp auch Nachwuchs aus sozialschwachen Schichten Erholung bieten".
So beginnt für über 30 Kinder, pünktlich zum Ferienstart, auch das Feriencamp auf dem Gelände des Familien-Erlebnis-Hofes Schloss Milzau mit dem Hissen einer Flagge. Danach gibt es für die Schüler vieles zu entdecken. Der Reitverein "Sankt Hubertus" aus Merseburg hat beispielsweise zwei seiner Pferde mitgebracht, auf deren Rücken die Kleinen gerne einen Ausritt unternehmen. Ein paar Meter weiter erschallt ein "en garde!". Die Fechtgemeinschaft Merseburger Pro Schule liefert eine Vorstellung ihres Sports und lässt danach auch die Kleinen in die Anzüge steigen und sich ausprobieren.
Um ein rot-weiß-gestreiftes Zelt steht eine Traube von Kindern. Zwei von ihnen üben sich im Schwertkampf und dem Parieren mit dem Schild. "Wir sind von der Interessengemeinschaft Mittelalter aus Merseburg und möchten den Besuchern das historische Leben erklären und aufzeigen, dass das Mittelalter gar nicht so dunkel war", sagt Annabelle Grothe. Annabelle, die ewig Jugendliche, wie sie in der Gemeinschaft heißt, erzählt weiter: "Deshalb zeigen wir beispielsweise, wie im Mittelalter gekocht wurde und bieten eine Kleiderschau, bei der sich die Kleinen als Mägde und Knechte verkleiden können".
Natürlich können die Kleinen selbst Hand anlegen. So probiert sich der elfjährige Paul bei der Kettenhemdenherstellung, indem er die einzelnen Kettenglieder zusammen drückt. "Das ist ganz schön anstrengend", keucht er nach einer Weile. Kein Wunder, wie der Leiter und Gründer der Gemeinschaft, Thomas Engelhard alias Thomas zu Radeberg, erklärt: "Die Herstellung eines Kettenhemdes dauerte im Mittelalter bis zu einem Jahr. Das zeigt den Kindern, wie hart die Arbeit früher war".
Neben den bereits erwähnten tummeln sich noch etliche andere Vereine mit unterschiedlichen Angeboten auf dem Erlebnis-Hof, der so seinem Namen alle Ehre macht. "Ich bin sprachlos über die hohe Beteiligung und freue mich, dass der Aktionstag des Ehrenamtes so gut ankommt", resümiert der Landrat Frank Bannert (CDU).