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Saalekreis Saalekreis: Maränen werden bald für eigenen Nachwuchs sorgen

Von DIANA DÜNSCHEL 29.09.2010, 18:51

BRAUNSBEDRA/MZ. - Susan Schiewe vom Institut für Binnenfischerei Potsdam-Sacrow, Institut-Mitarbeiter Wolf-Christian Lewin und Fischer Frank Weichler haben im Auftrag des Bergbausanierers LMBV ihre Zelte bis Freitag in Mücheln aufgeschlagen. Nachts legen sie an verschiedenen Stellen Netze mit insgesamt 14 unterschiedlichen Maschengrößen aus. Morgens wird der "Fang" an Land gebracht. Im grünen Kleintransporter des Trios beginnen dann stichprobenartige Untersuchungen.

Die Fische werden vermessen und gewogen. Susan Schiewe tütet Proben von ihren Schuppen ein. "Damit ist es wie mit den Ringen an den Bäumen. Sie verraten bei den meisten Arten das genaue Alter", erklärt die Fachfrau. Auch der Mageninhalt wird in kleine Probebehälter gefüllt und alles sorgfältig beschriftet. Ein paar der Tiere nehmen die Wissenschaftler als so genannte Ganzkörperprobe mit ins Institut. Ihre Untersuchung soll später Auskunft darüber geben, ob ihre Kondition optimal ist oder Mangelerscheinungen bei der Ernährung aufgetreten sind.

Apropos Ernährung. Bodenproben vom Seegrund zu nehmen gehört ebenfalls zu den Aufgaben des Trios. "Anhand der Bodentierbesiedlung können wir bestimmen, ob es ausreichend Nährstoffe gibt", ist dazu zu erfahren.

Natürlich konzentriert sich das Team hauptsächlich auf die Maränen, die einmal die Leitfischart im Gewässer sein sollen. 5,8 Millionen Larven hatten Susan Schiewe und Frank Weichler im Mai in den Geiseltalsee eingesetzt, mehr als fünf Millionen Stück brachten sie bereits 2009 hierher. Jetzt sind die ältesten dieser Forellenfische 50 bis 60 Gramm schwer und 18 bis 20 Zentimeter groß. Aus den punktgroßen Exemplaren dieses Jahres sind immerhin im Schnitt 15 Zentimeter große und rund 30 Gramm schwere Maränen geworden. Susan Schiewes Untersuchung an Weibchen zeigt, dass sie Eier produzieren. "Alles läuft optimal. Der Bestand wird sich selbst vermehren", ist Frank Weichlers erstes Fazit.