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Saalekreis Saalekreis: Eine Erfolgsgeschichte aus Stahl

Von Autor Regina retzlaff 05.07.2012, 15:01

Querfurt/MZ. - "Nein, ich bereue nichts." Sicherlich sei es vor 20 Jahren eine große Herausforderung gewesen, den ehemaligen VEB Landtechnik Querfurt von der Treuhand zu übernehmen und als Teha Querfurt GmbH in die freie Marktwirtschaft zu führen. "Ich wurde ja fast über Nacht vom DDR-Bürger zum Unternehmer", erinnert sich der 54-jährige Jochen Conrad, der inzwischen als Geschäftsführer einer mittelständischen Firmengruppe vorsteht, die in vier Unternehmen weit über 200 Mitarbeiter beschäftigt und einen zweistelligen Millionenumsatz erwirtschaftet.

Heute freut sich Jochen Conrad, dass die Leute, die ihm vor 20 Jahren zutrauten, das Unternehmen in die Zukunft zu führen, zum Teil noch da sind und ihm zur Seite stehen. Auch wenn es teilweise ein ständiges Auf und Ab gewesen sei, habe man investiert und den Standort Eislebener Straße modernisiert und erweitert.

Inzwischen haben hier auch andere Firmen ein Domizil gefunden. Zudem gibt es 30 Wohnungen auf dem Gelände. Rund 8 000 Quadratmeter Werkstattfläche wurden mit hochmodernen Maschinen ausgestattet, die im Zwei-Schicht-System arbeiten. "In den 20 Jahren haben wir rund 16 Millionen Euro investiert", sagt Jochen Conrad. Auch um Firmen dazu zu kaufen. Längst gehört die Mesoba GmbH zur Gruppe. Ein Stahlbaubetrieb, wie die Teha selber. Auch die Firma HKS gehört seit dem Jahr 2000 dazu, hat sich von anfangs neun auf rund 50 Mitarbeiter erweitert, die sich vor allem mit der Planung, dem Bau und der Montage von Aufzugsschachtgerüsten beschäftigen. Es gibt inzwischen einen 20-köpfigen Baubereich, der sich beim Hallenbau mit der Gründung und den Fundamenten beschäftigt. Jüngstes "Kind" Conrads ist seit Mai diesen Jahres die SVS Querfurt. Das Tochterunternehmen der Mesoba beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit Ingenieurdienstleistungen und Schilderbrücken- und Verkehrszeichenträgerbau.

Apropos Kind - Jochen Conrads Sohn Marcus (28), der sich 2010 mit einer Eventfirma selbstständig gemacht hat, versprach seinem Vater, er werde die Gruppe einst übernehmen. Auch sonst widmet sich Jochen Conrad der Jugend. Immerhin wurden in den 20 Jahren rund 200 junge Leute ausgebildet und eine große Zahl danach auch übernommen. Und was wäre denn Blau Weiß Farnstädt ohne Jochen Conrad? "Ich finde Entspannung auf dem Sportplatz", sagt er und führt fast im gleichen Atemzug seine Ehefrau Kerstin an. "Wenn sie daheim nicht alles managen würde, wäre ich nicht so erfolgreich. Ihr habe ich viel zu verdanken."

Danke sagen will Conrad auch heute ab 12.30 Uhr allen Mitstreitern, den Partnern und den Mitarbeitern bei einem Hoffest in der Eislebener Straße. Und dann wird er sich schon weiteren angedachten Projekten widmen.