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Saalekreis Saalekreis: Die Helden der Leinwand

Von DIANA DÜNSCHEL 25.01.2011, 17:58

MERSEBURG/MZ. - Seit fünf Jahren pilgern Regisseure und Kritiker, aber vor allem auch die Hauptdarsteller während der Defa-Filmtage in das Merseburger Domstadtkino. Diese Stars von vor und hinter der Leinwand stehen nun seit Dienstag im Mittelpunkt einer Ausstellung im Kunsthaus "Tiefer Keller". Ralf Buschendorf und Wolfgang Kubak zeigen in der Domgalerie Schwarz-Weiß-Aufnahmen von ihnen unter dem Titel "Defa in Merseburg".

Mit seinem Porträt von Anne-Katrin Bürger verbindet Fachjournalist und Fotograf Wolfgang Kubak dabei besondere Erinnerungen: Mit ihr durfte der Merseburger, der seit der Premiere der Defa-Filmtage in die Vorbereitungen eingebunden ist, ein Filmgespräch führen. "Das war ein erhebendes Gefühl. Ich kannte Frau Bürger ja schon seit meiner Jugend, weil ich stets ein begeisterter Kinogänger war. Nun lernte ich sie persönlich kennen. Da war ich ganz schön nervös", bekennt er.

Während Wolfgang Kubak mit seiner Kamera hauptsächlich Gesichter "einfing", hatte es Ralf Buschendorf vom Kino-Förderverein stets das Umfeld zwischen den Vorführungen angetan, die persönlichen Begegnungen, die spezielle Atmosphäre. Davon erzählen viele seiner Aufnahmen unter anderem mit dem Egon Olsen aus Würchwitz oder Polizeiruf-Kommissar Wolfgang Winkler. Und wenn er auch anders als Wolfgang Kubak nicht von Kindesbeinen an vom Fotografieren fasziniert war, so brachte er doch als langjähriger Redakteur an der hiesigen Hochschule reichlich Erfahrung in diesem Metier mit. Für beide ist es übrigens die erste Zusammenarbeit, die nach einem Gespräch mit Galerist Holger Leidel fast zufällig realisiert wurde. Die Idee dazu gab es freilich schon längere Zeit.

Natürlich zeigt die Ausstellung aus gutem Grund keine Farbfotos: "Schwarz-Weiß ist die Farbe der Kunst", betont Wolfgang Kubak. "So kann der Betrachter mehr in die Tiefe der Persönlichkeit gucken. Das lässt Charaktere hervortreten." Für Technik-Freaks hat der Sammler zudem tief in seine Schatzkisten gegriffen und Kameras, Kinotheaterkopien von Filmen und Projektoren in die Domgalerie mitgebracht. 100 Jahre Filmtechnik in zwei Vitrinen sind sozusagen eine ganz besondere Zugabe zu der Fotoschau.

Die beiden Fotografen fiebern derweil schon den 6. Defa-Filmtagen an diesem Wochenende entgegen. Ralf Buschendorf freut sich sehr auf die Begegnung mit Stargast Rolf Hoppe, wie er verrät. Wolfgang Kubak hat sich außerdem den Besuch von Gojko Mitic Sonntagnachmittag dick im Kalender angestrichen. Er ist Fan. "Ich bin in jeden Indianerfilm gerannt", gibt er lachend zu. Und dann betont er noch, wie wichtig er es findet, dass die Geschichte der Defa in Merseburg wach gehalten wird. "Dieses Projekt der Filmtage ist doch einmalig."

Die Ausstellung "Defa in Merseburg" ist im Kunsthaus "Tiefer Keller" bis zum 5. Februar wochentags 9 bis 18 Uhr und samstags 10 bis 14 Uhr zu besichtigen.