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Prozessbeginn nach Mord an 19-Jähriger in Merseburg Prozessbeginn nach Mord an 19-Jähriger in Merseburg: Ex-Freund muss sich vor Gericht verantworten

Von Undine Freyberg 04.01.2015, 13:58
Justitia
Justitia Symbol/DPA Lizenz

Merseburg - Der Mord an einer 19-Jährigen, die im August 2014 tot in ihrer Wohnung in Merseburg aufgefunden wurde, wird demnächst vor Gericht verhandelt. „Der Prozess beginnt am 16. Januar vor dem Landgericht in Halle“, sagte Oberstaatsanwalt Klaus Wiechmann auf Anfrage der MZ.

Angeklagt ist der 25-jährige Ex-Freund der jungen Frau, der aus Querfurt stammt. Der mutmaßliche Täter war wenige Tage nach dem Tod der 19-Jährigen festgenommen worden. Seit Sommer sitzt er wegen Totschlags in Raßnitz in Untersuchungshaft (die MZ berichtete). Der 25-Jährige soll die 19-Jährige erwürgt haben, weil sie sich von ihm getrennt hatte.

Die 19-Jährige hatte die Beziehung beendet und ihn aufgefordert, seine Sachen zu packen und ihre Wohnung zu verlassen. Bis zum 18. August sollte er ausziehen. An diesem Tag hat die 19-jährige zum letzten Mal mit ihrer Freundin telefoniert. Die machte sich Sorgen, weil sie auch am nächsten Tag nichts von ihr hörte und alarmierte die Polizei, die die Wohnung öffnen ließ. Polizei und Rettungskräfte fanden die junge Frau tot in ihrer Wohnung, wo sie möglicherweise schon einen Tag lang gelegen hat. „Ob es 23 Stunden waren oder mehr können wir nicht sagen, aber wir wissen, wann die junge Frau zum letzten Mal telefoniert hat“, sagte Oberstaatsanwalt Klaus Wiechmann gegenüber der MZ.

Für ihr Umfeld war es zunächst ein Rätsel. Dennoch gab es Befürchtungen, dass ihr Ex-Freund etwas mit ihrem Tod zu tun haben könnte. Als die Leiche der 19-Jährigen entdeckt wurde, soll er nach MZ-Informationen zunächst nicht auffindbar gewesen sein.

Die 19-Jährige wurde gegenüber der MZ als lebenslustige junge Frau beschrieben. Sie hatte eine Lehre gemacht, sich eine eigene Wohnung gesucht. Ihre Leidenschaft war das Kunstradfahren. Seit mehr als zwölf Jahren trainierte sie hart im Verein für Hallenradsport Mücheln (VfH). Hier hatte sie ihre Freunde. Sie nahm an deutschen Meisterschaften teil, war Landesmeisterin, belegte vordere Plätze bei den Ostdeutschen Meisterschaften. Ihre Vereinskameraden können die schreckliche Nachricht kaum begreifen. „Wir sind nicht nur traurig, sondern zutiefst geschockt“, sagten sie.

Für den Prozess sind sechs Verhandlungstage anberaumt.