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Polizei gibt Tipps Polizei gibt Tipps: Wie man sich vor Einbrechern schützen kann

Von Melain van Alst 13.07.2018, 09:00
Susanne Hertel zeigt, wie sichere Fenster aussehen.
Susanne Hertel zeigt, wie sichere Fenster aussehen. Peter Wölk

Merseburg - Oft sind es nur Kleinigkeiten, die Dieben den Weg zu den Objekten ihrer Begierde weisen. Im Sommer sind Häuser und Wohnungen, deren Mieter im Urlaub sind, eine gute Beute für Einbrecher. Doch man kann sich dagegen schützen, erklärt Susanne Hertel, zuständig für technische Prävention im Polizeirevier Saalekreis.

„Man sollte sein Haus oder die Wohnung grundsätzlich schützen“, sagt Hertel, egal ob Sommerurlaub oder nicht. Speziell über die Tage in der Ferne sollte man jedoch mit den Nachbar sprechen. Oft reiche es, sich auszutauschen, darauf hinzuweisen, wie lange man weg sei und ob der Nachbar nicht mal ein Auge auf Hab und Gut werfen könne.

„Nicht, dass es beim Nachbarn klingelt und der noch erzählt, dass man im Urlaub ist“, so Hertel. Erste Anzeichen, das niemand zu Hause ist, sind häufig heruntergelassene Rollladen, kein Licht am Abend und der überquellende Briefkasten. „Vieles kann man über Zeitschaltuhren regeln, damit für ein paar Minuten das Licht brennt oder die Rollläden allein hoch und runter gehen“, so Hertel.

Polizei warnt: „Ein gekipptes Fenster ist ein offenes Fenster“

Auch wenn es nach zwei Wochen zu Hause muffig riecht, Fenster sollten in jedem Fall geschlossen werden. „Ein gekipptes Fenster ist ein offenes Fenster“, so Hertel und macht es Dieben unnötig leicht.

Einbrecher nutzen oft die günstige Gelegenheit, häufig sind es aber keine Profis. „Sie hebeln Fenster und Terrassentüren auf oder nehmen die Kellertür.“ Die Expertin rät, alle Einstiegsmöglichkeiten zu sichern. Fenster und Terrassentüren lassen sich über zusätzliche Schließmechanismen schützen. Türen könnten durch Längs- oder Querriegel gesichert werden. „Sie wählen immer den leichtesten Weg.“ Dabei solle man ihnen nicht noch helfen, indem man die Leiter im Garten stehen lässt oder die Terrassenmöbel, die als Aufstiegshilfen fungieren.

„Wenn es länger als drei bis fünf Minuten dauert, geben sie auf“, so Hertel. Sie glaubt auch, dass das Thema Sicherheit immer mehr in das Bewusstsein der Menschen kommt. Denn die Polizistin kommt zu den Leuten nach Hause und gibt ganz individuelle Tipps, um die eigenen vier Wände zu schützen. „Vieles davon wird dann auch nach und nach umgesetzt.“ Ein weiterer Teil ihrer Arbeit besteht auch darin, Opfer von Einbrüchen im Saalekreis anzuschreiben.

Täter sind nach wie vor auf Geld und Schmuck

„Sie bekommen alle einen Brief, in dem wir eine Beratung anbieten.“ Das schlimmste sei aber für viele nicht, dass Hab und Gut gestohlen wurde, sondern viel mehr der Eingriff in die Privatsphäre. Fremde, die durch persönlichste Dinge gewühlt haben.

Die Täter sind nach wie vor auf Geld und Schmuck aus. „Es geht schnell und ist klein.“ Verstecken hilft nach Hertels Ansicht nicht. „Sie finden es immer.“ Daher rät sie vorbeugend Fotos von den wertvollen Gegenständen zu machen. Das helfe nicht nur, um einen Anspruch gegenüber der Versicherung geltend zu machen, sondern auch der Polizei.

„Wenn wir doch mal Diebesgut finden, kann es so zugeordnet werden.“ Dominique Schneegaß, Sprecher des Reviers, rät dazu, Identnummern, mit denen viele Geräte heute versehen sind, zu speichern. So wird eine Nachverfolgung erleichtert.

Für einen Beratungstermin ist Susanne Hertel unter Tel: 03461/44 64 39 zu erreichen. (mz)