1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Merseburg
  6. >
  7. Mit Schwung auf die Bühne

Mit Schwung auf die Bühne

Von Gert Glowinski 23.10.2006, 16:11

Wallendorf/MZ. - Mehr noch: der renommierte und preisgekrönte Schweizer Kabarettist Andreas Thiel ist mittlerweile ihr Mentor, Schillerstraßen-Regisseur Hans Kieseier berät sie und Auftritte beim Zentraleuropäischen Kleinkunstfestival in Winterthur und im "Café Frosch" in Leipzig stehen unmittelbar bevor.

Überrascht? "Überhaupt nicht", flunkert Cathrine Edel. Schließlich habe sie in den vergangenen Monaten wirklich hart gearbeitet, neue Texte geschrieben, Kontakte geknüpft. Die 33-Jährige hat ein eigenes Programm auf die Beine gestellt. Das heißt "Kolumnistisches Kabarett - in Terrorie und Praxis" und hat am 26. Oktober in Leipzig Premiere.

Cathrine Edel praktiziert "verbales Klopfen auf gesellschaftliche Bodensätze", so steht es zumindest im Programmheft. Gemeint ist damit wohl, dass die Wallendorferin vor allem aktuelles Politgeschehen, aber auch historische Tatsachen doppeldeutig kommentiert. Das tut sie manchmal freilich so scharf, dass es dem ein oder anderen in den Ohren weht tut - zum Lachen reizt es aber allemal.

Cathrine Edel ist verheiratet und hat eine Tochter - beide haben die junge Frau von Anfang an in ihren Träumen und Plänen unterstützt. Dass sich die Beharrlichkeit der jungen Frau nun auszahlt, freut natürlich die Familie. Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum eigenen Programm war unter anderem eine Veröffentlichung im Schweizer Satiremagazin "Nebelspalter". "Eine Tageszeitung hat anschließend meine Kolumne regelrecht verrissen. Es bessere Werbung hätte es gar nicht geben können", ist Cathrine Edel überzeugt. Dass sie mit ihrem Wortwitz auch mal anneckt, stört sie dabei wenig. "Das gehört dazu und auch nicht jeder kann mit meinem Humor etwas anfangen. Aber das ist gut so."

Natürlich ist sie aufgeregt vor ihrem Auftritt in Leipzig. Das gehört dazu, sagt die gebürtige Leipzigerin, die seit einigen Jahren an der Bundesstraße 181 in Wallendorf wohnt. Überhaupt auf die Idee, satirische Texte zu schreiben, ist sie vor zwei Jahren gekommen. Im Fernsehen verfolgte sie die Preisverleihung des "Prix Pantheon" an Andreas Thiel) und seitdem sei sie "unheilbar mit polemisch-politsatirischen Gedankenkeimen infiziert".