Merseburg Merseburg: Gemeinsam für den guten Zweck
MERSEBURG/MZ. - Vielen Kindern und Jugendlichen auf der Welt geht es schlechter als den Gleichaltrigen in Deutschland. Damit junge Menschen in den Entwicklungsländern dennoch genug Nahrung und auch eine Schulbildung erhalten können, gibt es Organisationen, die solche Hilfsprojekte größtenteils durch Spenden finanzieren. Eine dieser Institutionen ist das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (Unicef). Seit nunmehr 20 Jahren wird es durch das Merseburger Herdergymnasium unterstützt, nämlich durch Spenden, die bei dem alljährlich stattfindenden Unicef-Konzert im Merseburger Dom eingenommen werden.
"Die Idee zu dieser Veranstaltung haben wir von unserer Partnerschule aus Melle in Niedersachsen übernommen. Dort wurde ich vor 20 Jahren zu einem solchen Konzert eingeladen und war sofort begeistert von dem Konzept. Seitdem führen wir das Unicef-Konzert nun jedes Jahr im Dom auf, den uns die Vereinigten Domstifter freundlicherweise zur Verfügung stellen", erklärte der Schulleiter des Herdergymnasiums, Jürgen Ruscher, und fügte hinzu: "Von Anfang an haben sich die Meller Gymnasiasten bereit erklärt, bei unseren Konzerten mitzusingen. Als Dankeschön treten unsere Schüler dann in Melle auf. Seit 1994 unterhalten wir auch freundschaftliche Beziehungen zu dem Lyzeum und dem Gymnasium Pajeczno in Polen, die ebenfalls bei uns und wir bei ihnen auftreten."
Jetzt war es wieder soweit. Vor dem Konzert wurde natürlich noch einmal geprobt. "Ich habe schon mehrmals an den Unicef-Konzerten teilgenommen. Trotzdem ist man davor immer etwas aufgeregt", sagte Franziska Lange. Von dem Konzept, das hinter der Veranstaltung steckt, ist die Schülerin begeistert: "Ich finde die Idee klasse. Es ist schön, dass man selbst etwas tun kann, um ärmeren Menschen zu helfen."
Das sehen auch die zahlreichen Besucher so. Eine von ihnen war Jutta Ernst. "Ich war bereits im vorigen Jahr bei dem Konzert und war total begeistert. Wenn der Eintritt auch noch einem guten Zweck dient, gebe ich auch gerne etwas mehr", sagte die Rentnerin.
Über 20 Lieder spielten und sangen der Kinder- und der Kammerchor sowie das Blechbläserensemble des Herdergymnasiums und ihre Partner, das Streichensemble aus Melle und der polnische Chor, während des knapp eineinhalbstündigen Konzerts. Von "Sound of Silence" über "Ave Maria" bis hin zu "Ich wollte nie erwachsen sein" hatten die Schüler auch viele bekannte Musikstücke im Repertoire.
Das krönende Finale bildete schließlich das Lied "Hand in Hand", das von allen Schülern gemeinsam gesungen wurde und in einem großen Applaus der Konzertbesucher endete.
Doch was geschieht nun eigentlich mit dem eingenommenen Spendengeld? "Die Unicef verfolgt verschiedene Projekte. Jedes Jahr wählt unsere Schule eines davon aus und unterstützt dieses mit der Spende", sagte Ruscher.
Der diesjährige Erlös des Konzerts geht deshalb an das Unicef-Projekt "Schulen für Afrika", in dessen Folge in Simbabwe bisher 222 Klassenzimmer und 90 Schulen gebaut wurden. "Bisher haben wir in jedem Jahr ungefähr 1 500 Euro eingenommen. Das verdanken wir den vielen Besuchern, die sich an dem Konzert erfreuen und dafür sorgen, dass der Dom dabei jedes Jahr voll ist", zog der Schulleiter schon mal eine durchweg positive Bilanz.