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Königsmühle Königsmühle: Papierfabrik doch ein grüner Park?

10.05.2002, 15:30

Merseburg/MZ/ejä. - Mit dem Gelände der ehemaligen Papierfabrik in Merseburg ist kein Staat zu machen. Hoffnung gab es mal kurzzeitig, als ein Investor einen Wohnpark bauen wollte, doch dieser Plan hat sich längst zerschlagen.

Die Königsmühle ist zum allgemeinen Ärgernis und zu einem gefährlichen Abenteuerspielplatz geworden. Absperrungen, ja selbst solide Tore werden regelmäßig aufgebrochen und demoliert. Nun hat der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder (Aha) Schreiben an die Fraktionen des Stadtrates sowie an den Oberbürgermeister der Stadt Merseburg Reinhard Rumprecht gesandt. Mit dem Antrag, den am 20. Mai 1994 beschlossenen Bebauungsplan Nr. 24 der Stadt Merseburg, "Stadtteil Königsmühle" aufzuheben.

Weshalb, begründete Aha-Vorsitzender Andreas Liste gegenüber der MZ mit der Gefahr für die Öffentlichkeit. Nicht nur die in mehreren Gutachten festgestellten Altlasten, welche stark umweltschädigend sind, sondern auch die Nutzung als Abenteuerplatz erforderten ein umgehendes Handeln, unterstreicht er. Es sei eine "tickende Zeitbombe". Man wisse ja gar nicht, was alles unter den Aufschüttungen liege.

Besser als eine Bebauung wäre seiner Ansicht nach eine umfassende Beräumung des Geländes. Danach sollte sich das Gebiet zu einer arten- und strukturreichen Auenlandschaft entwickeln können. Zudem könnte der Saaleradwanderweg im direkten Weg in der Aue weiterverlaufen. Zuvor möchte der Aha das Gebiet der früheren Papierfabrik wissenschaftlich bearbeiten lassen, um fundiert Aussagen zum gegenwärtigen Zustand sowie zur Zukunft zu erhalten.

Gut könnte sich Liste vorstellen, dass sich studentische Arbeiten mit dem Thema beschäftigen. Entsprechende Anfragen habe es bereits gegeben, aber noch keine Antwort. Eben so wenig auf eine Anfrage an den Landtag, inwieweit das Gelände der Königsmühle in ein gefördertes Rekultivierungsprogramm einbezogen werden könnte. Inwieweit das überhaupt möglich ist, bleibt dahin gestellt - immerhin handelt es sich um Privatgelände.

Im Merseburger Rathaus will man sich mit dem Thema erst noch gründlicher beschäftigen, ehe man Erklärungen abgibt, erfuhr die MZ von Pressesprecherin Elke Benne. Zu dem Antrag fand am Freitag ein Gespräch zwischen OB Reinhard Rumprecht und Andreas Liste statt. " Aufgrund der Kompliziertheit der Problematik" liege derzeit noch kein Ergebnis zur Prüfung des Aha-Antrages vor, hieß es.

Aha, Große Klausstraße 11, 06108 Halle; Tel./Fax.: 0345/ 200 27 46.