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Klage gegen Künstlerin aus Frankleben Klage gegen Künstlerin aus Frankleben: Entscheidung am Amtsgericht wird vertagt

14.10.2015, 17:20
Julia Wegat kämpft vor Gericht für die Künstlerfreiheit.
Julia Wegat kämpft vor Gericht für die Künstlerfreiheit. Peter Wölk Lizenz

Halle (Saale)/Frankleben - Der Rechtsstreit um die Künstlerin Julia Wegat aus Frankleben gibt es in vier Wochen ein Urteil. Mit diesem Beschluss beendete der zuständige Richter am Mittwochnachmittag die rund einstündige teils lebhafte Verhandlung am Amtsgericht Halle. Darin hatte vor allem Wegat vehement für die Freiheit der Kunst argumentiert.

Allerdings könnte eine ganz andere Lösung einen Richterspruch umgehen. Nämlich dann, wenn die Klägerpartei das Bild, um dass es in der Auseinandersetzung geht, der Künstlerin abkauft. Diesen Vorschlag des Richters und den von Wegat genannten Preis in Höhe von 1.700 Euro wird der Anwalt der Klägerseite nun weitergeben.

Eltern ziehen Einwilligung zurück

Wegat soll das von ihr gemaltes Bild des Zyklus „Märchenwelt“ künftig nicht mehr öffentlich zeigen dürfen. Das fordern eine junge Frau und deren Eltern. Die Erziehungsberechtigten hatten ursprünglich ihre Einwilligung zum Anfertigen des Porträts ihrer damals minderjährigen Tochter gegeben. Diese zogen sie später jedoch zurück.

Im Zusammenhang einer Ausstellung der christlichen Akademie Halle hatte es sowohl in der Einladung wie in einem Pressebericht dazu geheißen, dass hier dargestellten Kinder im Kontext von Gewalt und Missbrauch präsentiert werden. Dagegen wehrte sich die junge Frau. Sie wollte ihr Bild nie mehr in diesem Zusammenhang veröffentlicht wissen. (mz/st)