Kirche wird Maß genommen

Beuna/MZ. - Insgesamt neun Masterstudenten der Hochschule Anhalt, die bereits ihre Abschlüsse in Architektur, Städteplanung und Kulturgeschichte in der Tasche haben und jetzt noch "Heritage Management" (beschäftigt sich mit Kulturdenkmäler) studieren, waren vier Tage lang damit beschäftigt, sich ein Bild vom aktuellen Zustand des 1725 erbauten Gotteshauses zu machen. Sie haben Wände und Fensterbögen vermessen, abgebrochene Details unter die Lupe genommen, versucht zu dokumentieren wo sich Mauern gesetzt haben, Fotos gemacht. "Wir machen ein so genanntes verformungsgerechtes Aufmaß, und wir versuchen keinen Bleistiftstrich falsch zu setzen", lacht Ulrike Ranft. Ist die Arbeit vor Ort beendet, geht es für die 24-jährige studierte Architektin und ihre Kommilitonen an die "detektivische Heimarbeit". Hat Kirchenerbauer Johann Michael Hoppenhaupt hier etwas ganz Besonderes erbaut? Wie ordnet sich diese Kirche ein in die Reihe der Baudenkmäler aus dem 18. Jahrhundert in Mitteldeutschland? Bis zum Februar haben die Studenten Zeit, dann soll ihre Präsentation über den Zustand der Kirche in Form von Collagen aus Fotos und Zeichnungen fertig sein.

"Die Studenten sind für uns ein echter Glücksfall", meint Gerd Suderlau, Chef des Fördervereins Wiederaufbau Kirche Beuna. "Das Landesamt für Denkmalpflege und die Deutsche Stiftung Denkmalschutz verlangen eine solche bauhistorische Untersuchung bevor es an die Sanierung geht. Und da wir arm sind wie die Kirchenmäuse, könnten wir das nie selbst bezahlen."

Während die Masterstudenten in der Vergangenheit "wühlen", schauen zehn junge Architekturstudenten der Hochschule Anhalt schon in die Zukunft. Im Rahmen eines Semesterprojekts dürfen sie sich ihre ganz eigenen Gedanken machen, wie die Kirche nach der Sanierung aussehen könnte. Suderlau: "Ich bin sehr gespannt auf die zehn verschiedenen Vorschläge."

Kontakt zum Förderverein

Wiederaufbau Kirche Beuna e.V. über Gerd Suderlau,

Tel. 03461 / 506693

Spendenkonto: 331 000 2534, BLZ: 800 505 00