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«Kaputte Lampe» aufpoliert

Von Regina Retzlaff 20.01.2006, 15:47

Querfurt/Gatterstädt/MZ. - Besonders Kurt Salzmann hört das mit den besten Jahren sehr gerne. Schließlich ist er mit 79 Lenzen der Älteste in der Truppe. Noch 64 zählt das "Küken" Jürgen Wollmerstädt. Die zehn anderen liegen also dazwischen. Zusammen sind sie die Querfurter Seniorenkegelgruppe, die sich dem SV Gatterstädt angeschlossen hat, weil sie dessen zwei Bahnen nutzen darf. "Wir sind nach Gatterstädt umgezogen, als in Querfurt die letzte Bahn verschwand", erzählt der Chef der Truppe Friedhelm Langele.

Begonnen hatte alles im Januar 1995. Da hatte Joachim Breitung die Idee, eine solche Truppe zu gründen. "Naja, eigentlich haben wir ja nur fortgeführt, was vor 50 Jahren begonnen hat", hakt Rolf Jäckisch ein. Da haben sich Kegelsportfreunde im "Goldenen Stern" von Querfurt zusammen gefunden, um organisiert zu trainieren und zu spielen. "Kaputte Lampe" nannte sich die Gruppe zunächst. "Wir konnten uns damals nicht einigen, welchen Namen wir uns geben. Und da stand da im Stern diese alte kaputte Lampe. Irgendjemand meinte dann, wir sollten uns doch so nennen", erinnert sich Friedhelm Langele. Drei der damaligen Gründungsmitglieder gehören auch heute zur Seniorengruppe.

Die kegelt aus reinem Spaß an der Freude. "Und damit wir von der Straße sind", schmunzelt Jürgen Wollmerstädt. Dennoch wird akkurat Buch geführt über die erreichten Ergebnisse. Bei 60 Wurf (30 in die Vollen und 30 Abräumer) hält übrigens Rolf Jäckisch mit 230 Holz den Rekord. "Wettkämpfe? Nein, die machen wir nicht mehr", versichert der Chef. Aber er erzählt auch von einem Freundschaftskampf gegen die "Profis" aus Branderoda. "Die mussten Bahnrekord kegeln, um uns zu schlagen", erzählt er. Das sei während der Jubiläumsfeier des SV Gatterstädt gewesen, und eben kein richtiger Wettkampf.

Manchmal dürfen auch die Ehe-Frauen mitmachen. Den Zutritt "erkaufen" sie sich mit selbst gebackenen Kuchen. "Wenn wir unsere regelmäßigen Touren mit dem Bus unternehmen, dann sind unsere Frauen auch dabei", berichtet Langele, der sich, wie auch alle anderen wünschen würde, dass auch in Querfurt selbst wieder eine Kegelbahn entstehen würde. "Das würde der Stadt gut zu Gesicht stehen und käme bestimmt gut an", ist er sich sicher. Aber in Gatterstädt, da kegelt es sich auch sehr gut. Das wollen alle unbedingt unterstrichen wissen.