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Jede Menge Informationen über regenerative Energien

Von UNDINE FREYBERG 07.05.2010, 16:48

MERSEBURG/MZ. - Die Hauptdarstellerin selbst war zwar nicht angereist aber die beiden sonnengelben Luftballons auf dem Dach des Gebäudes 168 / 169 auf dem Campus der Hochschule zeigten worum es am Freitag ging. Anlässlich der "Woche der Sonne" hatten das An-Institut Forschungs- und Beratungszentrum (FBZ) für Maschinen- und Energiesysteme und der Fachbereich Ingenieur-und Naturwissenschaften zu einem Infotag für Privatleute, Landwirte und Firmen eingeladen.

Von großem Interesse war erneut das Thema Sonnenenergie. "Dabei war die Photovoltaik zunächst belächelt, dann bekämpft worden und heute bauen auch die Energieversorger selbst große Anlagen", sagte Diplom-Ingenieur René Beyer, der am FBZ als Berater tätig ist. Auch Armin Oehl interessierte sich für das Thema. Der Leiter der Außenstelle Halle der Landgesellschaft Sachsen-Anhalt, die rund 30 000 Hektar Fläche im ganzen Land besitzt und verpachtet, sagte dass seine Gesellschaft den Bau solcher Anlagen unterstützen wolle, aber nicht mehr auf Ackerflächen (hierfür entfällt sowieso die staatliche Förderung ab 1. Juli), sondern auf Brachflächen - alten Industrie- oder nicht mehr genutzten Gleisanlagen - in den Kommunen. "Damit könnten Selbstversorgungssysteme für die Gemeinschaft entstehen, denn wir sind daran interessiert, dass die Wertschöpfung und auch die erzeugte Energie im ländlichen Raum bleibt und nicht erst durch lange Leitungen irgendwohin transportiert werden muss." Er selbst hofft eigentlich, dass immer mehr Leute oder Gemeinschaften zu Energieselbstversorgern würden, um damit den großen Anbietern Konkurrenz zu machen. "Vielleicht wirkt sich das ja irgendwann auf die Preise aus." Im Augenblick scheine jedoch die Kürzung der Solarförderung eher den Effekt zu haben, dass sich weniger Leute für diese umweltfreundliche Energieform interessierten.

Trotzdem kamen am Freitag viele Privatleute ins FBZ, um sich über Energiekonzepte oder Förderprogramme zu informieren. "Der finanzielle Nutzen, also Förderung und sinkende Stromkosten zusammengerechnet, ist bei Photovoltaikanlagen zum Beispiel am höchsten, wenn man die Energie selbst nutzt", erklärt René Beyer,

Auch Professor Hans-Peter Picht, der an der Hochschule Vorlesungen zu regenerativen Energien hält und das An-Institut 1999 mit aufgebaut hat, stand den Interessierten am Freitag Rede und Antwort, erklärte die Funktionsweise von Röhrenkollektoren oder Wärmespeichern. "Wärmespeicherung ist ein großes Problem. Wir nehmen dazu gerade ein Projekt in Angriff, bei dem wir Materialen als Speicher nutzen wollen, die eigentlich schon als Abfall in der gelben Tonne gelandet sind. Aber mehr darf ich noch nicht verraten", lächelt der Wissenschaftler.

Das FBZ ist telefonisch unter

03461 / 46 25 10 zu erreichen.